VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Werbung birgt erhebliche ungenutzte Potenziale - über 300 Teilnehmer beim 1. Forum Werbewirkung - Gröger: "Marketing ist Chefsache"
Berlin (ots)
In den Werbeausgaben der Unternehmen stecken erhebliche ungenutzte Potenziale. Das ist das Fazit des 1. Forums Werbewirkung des VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, bei dem am Mittwoch in Frankfurt über 300 Teilnehmer aus Unternehmen, Agenturen und Medien Strategien und Ansätze für mehr Effektivität in der Werbung diskutierten. "Hinter vorgehaltener Hand sagen einige Marketingverantwortliche, dass 80 Prozent der eingesetzten Budgets aus dem Fenster geworfen sind; sie wissen nur nicht aus welchem", sagte Dr. Michael Trautmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Werbeagentur kempertrautmann. "Während die Etatsteigerungen begrenzt sind, gibt es erhebliche Potenziale bei der Wirksamkeitssteigerung", betonte auch Johann C. Lindenberg, Mitglied der Geschäftsleitung von Unilever. So lässt sich beispielsweise über den richtigen Mediamix die Effizienz von Kampagnen signifikant erhöhen. "Monomediale Kampagnen sind gerade bei größeren Budgets in der Regel weniger effektiv. Der optimale Printanteil liegt unserer Erfahrung nach bei rund 40 Prozent", so Dr. Martin Apeler von der Frankfurter Media-Agentur MindShare, die in den vergangenen elf Jahren rund 700 Kampagnen auf ihre Wirksamkeit untersucht hat.
Rudolf Gröger, CEO von O2, verwies darauf, dass aufgrund der hohen Bedeutung für den Unternehmenserfolg Werbung und Markenführung nicht allein den Marketingabteilungen überlassen sein dürfen. "Marketing muss Chefsache sein", so der Chef des Mobilfunkunternehmens. "Ein intensiver Dialog zwischen Unternehmen, Agenturen und Medien ist die Grundvoraussetzung für mehr Effizienz in der Werbung. Dabei sind die Medien in der Pflicht, ihren Leistungsbeitrag zu belegen", betonte Karl Dietrich Seikel, Geschäftsführer des Spiegel-Verlags. Zwar gäbe es fast in keinem Land mehr Daten über die Mediennutzer und Zielgruppen, aber für den Kunden sei die Frage in Zeiten von Konsumzurückhaltung und Kostendruck nicht nur "Wen", sondern vor allem auch "Was" erreiche ich mit meiner Werbung, so Michael Walter, Leiter des Fachbereiches Anzeigen bei Gruner + Jahr.
Einigkeit herrschte darüber, dass bei mehr als 50.000 beworbenen Marken allein in Deutschland Differenzierung, Kontinuität und klare Botschaften die Basis für erfolgreiche Werbung sind. "Jede Marke sollte ein eigenes, unverwechselbares Kommunikationsmuster aufbauen. Das kann von Farbe über Typografie oder Visuals bis zu Klängen und Musik reichen", so Andreas Pogoda von der Brandmeyer Markenberatung. Nach Untersuchungen ordnen beispielsweise auch ohne Text oder Produktabbildung 85 Prozent der Befragten eine Anzeige mit der Farbe Magenta automatisch der Deutschen Telekom zu.
Weitere Themen des Forums Werbewirkung waren unter anderem die Messbarkeit der Wirkung und Wahrnehmung von Anzeigenmotiven, der Einfluss von Werbung bei langwierigen Kaufentscheidungsprozessen, Stärken und Schwächen verschiedener Mediengattungen für unterschiedliche Kommunikationsaufgaben und die richtigen Werkzeuge für die Planung integrierter Kampagnen. Den Abschluss bildet eine Podiumsdiskussion zum Thema "Agenda 2010: Neue Anforderungen an Werbung und Forschung".
Weitere Informationen: Stefan Michalk Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel: +49 (30) 72 62 98-162 E-Mail: s.michalk@vdz.de Internet: www.vdz.de
Original-Content von: VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, übermittelt durch news aktuell