All Stories
Follow
Subscribe to IFAW - International Fund for Animal Welfare

IFAW - International Fund for Animal Welfare

EU weites Handelsverbot für Robbenprodukte kommt - vielleicht

Brüssel (ots)

Eine Gesetzesvorlage für ein EU-weites Handelsverbot für Robbenprodukte stellt EU-Umweltkommissar Stavros Dimas heute vor. Der Entwurf sieht allerdings auch Ausnahmen vor: Sind Länder der Meinung, bei ihnen würden die Robben tierschutzgerecht getötet und können dies nachweisen, dürfen die Produkte auf Antrag dieser Länder eingeführt werden. Bisher ist jedoch unklar, wie solche Nachweise aussehen sollen und wer in der EU sie überprüfen müsste.

"Die Gesetzesvorlage ist ein sehr wichtiger Schritt zu einem Handelsverbot," so Dr. Ralf Sonntag, europäischer Leiter der Robbenkampagne des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds). "Allerdings lädt die Ausnahmeregelung zur Umgehung des Handelsverbotes ein. Die Überwachung der Regeln auf den weiten, unübersichtlichen Eisfeldern ist nahezu unmöglich, ebenso wie ein tierschutzgerechtes Töten der Robben. Nur ein komplettes Verbot kann die Jagd beenden."

Meinungsumfragen in mehreren Ländern der EU belegen, dass Millionen EU-Bürger ein Handelsverbot befürworten und nichts mit der unnötigen Robbenjagd in Kanada zu tun haben wollen. Der jetzige EU-Entwurf ist jedoch schwächer als alle bestehende Gesetze oder Entwürfe in Ländern wie Belgien, den Niederlanden, Deutschland oder der Tschechischen Republik.

"Unser Anliegen ist, dass mit einem EU-weiten Handelsverbot die Märkte in Europa für Robbenprodukte geschlossen werden," erläutert Dr. Sonntag weiter. "Wie 1983, als in der EU die Einfuhr der weißen Baby-Robbenfelle verboten wurden, hoffen wir auch jetzt, damit der kanadischen Robbenjagd ein Ende zu bereiten."

Der IFAW will die kommerzielle Robbenjagd beenden, weil sie grausam, verschwenderisch und nicht nachhaltig ist. Während der letzten fünf Jahre schlachteten Robbenjäger über 1,5 Millionen Sattelrobben in Kanada. 98 Prozent der getöteten Robben sind dabei weniger als drei Monate alt.

Die kanadische Robbenjagd findet jedes Jahr ab März auf den Eisflächen im Golf von St. Lorenz und der Küste vor Neufundland statt. Sie erwirtschaftet 0,05 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Provinz Neufundland.

Für weitere Informationen, Rückfragen:

Andreas Dinkelmeyer, Tel. 040-866 500 15, Fax 040-866 500 22,
Mobil: 0173 - 622 75 39; E-mail: adinkelmeyer@ifaw.org

Original content of: IFAW - International Fund for Animal Welfare, transmitted by news aktuell

More stories: IFAW - International Fund for Animal Welfare
More stories: IFAW - International Fund for Animal Welfare
  • 16.07.2008 – 11:48

    China darf Elfenbein kaufen

    Genf (ots) - China darf Elfenbein aus Afrika kaufen. Das beschloss gestern Nachmittag der ständige Ausschuss der Artenschutzkonvention CITES (Convention on International Trade in Endangered Species oder Washingtoner Artenschutzübereinkommen) mit Zustimmung Deutschlands und der EU. China ist nun, neben Japan, als Käuferland für den einmaligen Verkauf von 108 Tonnen Elfenbein anerkannt, was den Stoßzähnen von 10.000 Elefanten entspricht. Das Land der Mitte ist als ...

  • 26.06.2008 – 09:50

    Walfangkonferenz: Keine Abstimmung - Kein Schutz

    Santiago, Chile (ots) - Auf der Internationalen Walfangkonferenz (IWC), die zur Zeit in Santiago, Chile tagt, soll es keine Abstimmungen mehr geben. Das beschlossen die Mitgliedsländer. Auslöser für diese ungewöhnliche Maßnahme ist der Versuch, die langjährige Lähmung des Gremiums aufzuheben. Seit Jahren stehen sich Walschützer und Walfänger - darunter besonders Japan, Norwegen und Island - unversöhnlich ...

  • 23.06.2008 – 10:57

    Walfang-Kommission berät: Schutz oder Schuss?

    Santiago, Chile (ots) - Heute beginnt die 60. Jahrestagung der Internationalen Walfangkomission (International Whaling Commission - IWC) in Santiago, Chile. Vertreter von 81 Nationen verhandeln dort über das Schicksal der Großwale. Im Vordergrund steht diesmal der Versuch, die langjährige Lähmung des Gremiums aufzuheben sowie der Plan zur Schaffung eines Walschutzgebietes im Südatlantik. Seit Jahren stehen sich in ...