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Deutsche Umwelthilfe nennt Dienstwagen-Beschluss der Bundesregierung "Placebopolitik"

Berlin (ots)

"Öffentliches Schaufahren gegen den Klimaschutz"
geht unverändert weiter - Auch in Zukunft keine Sprit sparenden 
Dienstwagen vorgesehen - CO2-Ausstoß soll mit rund 5.000 Euro pro 
Jahr und Ministerium als symbolischer Bußzahlung kompensiert werden
28. Februar 2007: Das "öffentliche Schaufahren" der 
Regierungsmitglieder gegen den Klimaschutz geht trotz der heutigen 
Kabinettsentscheidung unverändert weiter. Darauf hat die Deutsche 
Umwelthilfe e.V. (DUH) in Berlin hingewiesen und den Beschluss der 
Bundesregierung, auch die Fahrten ihrer hoch motorisierten 
Dienstwagen mit Zahlungen an Klimaschutzprojekte zu kompensieren, als
"Placebopolitik" verurteilt. Von den insgesamt drei bis vier 
Millionen Euro, die die Bundesregierung zum Ausgleich des 
CO2-Ausstoßes durch Dienstflüge und -fahrten aufbringen will, 
entfielen nach DUH-Recherchen auf Pkw-Dienstwagen lediglich Zahlungen
in Höhe von rund 5.000 Euro pro Ministerium und Jahr.
"Während EU-Umweltkommissar Stavros Dimas demonstrativ auf eine 
Sprit sparende Limousine mit Hybridantrieb und nur 104 g CO2-Ausstoß 
pro Kilometer umsteigt, hat die Bundesregierung beschlossen, ihre 
Dienstwagenflotte unverändert zu belassen und somit demonstrativ 
weiter für Klimakiller werben zu wollen", sagte 
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Die Bundesregierung muss 
aufpassen, dass sie nicht als Produzentin heißer Luft in die Annalen 
eingeht. Statt einer neuen Vorbildrolle in Zeiten des Klimawandels, 
demonstrieren  Kanzlerin und Minister lieber ein auch in der 
Bevölkerung beliebtes Ritual entsprechend dem Motto "Wasch mir den 
Pelz, aber mach mich nicht nass". Dieses Vorbild wird niemanden 
ermuntern, über eigene Verhaltensänderungen nachzudenken."
Eine Entscheidung der Bundesregierung für fortschrittliche und 
emissionsarme Dienstwagen wäre nach Überzeugung der DUH ein für 
jedermann nachvollziehbares Signal gewesen, dass "das Zeitalter des 
fossilen Überflusses jetzt an sein Ende kommt und die Politik endlich
handelt". Statt dessen soll die Dienstwagenflotte bis auf weiteres 
praktisch unverändert bleiben, mit Bundesfinanzminister Peer 
Steinbrück an der Spitze, dessen 517 PS starke Mercedes-12-Zylinder 
Limousine mit 340 g CO2/km selbst den gepanzerten Dienstwagen der 
Bundeskanzlerin hinsichtlich Verbrauch und CO2-Ausstoß hinter sich 
lässt. Auch die Dienstwagen der übrigen Regierungsmitglieder liegen 
mit 212 bis 286 g CO2/km durchweg im Bereich des Doppelten des 
EU-weit gültigen CO2-Zielwerts für 2008.
Minister, die meinten, auf ihre gewohnte "Beinfreiheit" nicht 
verzichten zu können, hätten immer noch die Freiheit, statt auf 
Spitzenmotorisierungen in ihren Dienstlimousinen auf Motoren 
umzusatteln, die bei gleicher Fahrzeuggröße und weniger PS einen 
deutlich reduzierten Spritverbrauch aufweisen. Offensichtlich wolle 
das  Bundeskabinett aber an seinem klimaschädlichen Fuhrpark 
unverändert festhalten, monierte Resch.
Vor zwei Wochen hatte die DUH den Spritverbrauch der einzelnen 
Bundesminister öffentlich gemacht (Tabelle siehe www.duh.de) und den 
Komplettaustausch der Dienstwagenflotte der Mitglieder der 
Bundesregierung gegen emissionsarme Fahrzeuge verlangt. Sie hatte 
zudem die Bundesregierung aufgefordert, ihr  von der 
Automobilindustrie gesponsertes "öffentliches Schaufahren gegen den 
Klimaschutz" geschlossen zu beenden.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e. V. Bundesgeschäftsführer,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Tel. Büro
07732-99950; Fax.: 030 258986-19, E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V., Leiter Politik,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-0, Fax:
030/258986-19, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

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