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Der Tagesspiegel: Regierungskreise: Deutsche Geisel in Afghanistan offenbar ermordet

Berlin (ots)

Berlin - Im Fall des in Afghanistan entführten
Deutschen Harald K. gibt es offenbar keine Hoffnung mehr. Der im 
Dezember 2007 verschleppte K. sei vermutlich tot, erfuhr der 
Tagesspiegel (Dienstagausgabe) aus dem Umfeld der Bundesregierung. Es
sei davon auszugehen, dass die Geiselnehmer den aus Bayern stammenden
Schreiner erschossen hätten. Schon seit Monaten gebe es kein 
Lebenszeichen von K., außerdem hätten sich die Entführer nicht mehr 
gemeldet. Bereits im April sei die Hoffnung geschwunden, K. könnte 
die Geiselnahme überleben, hieß es in Regierungskreisen.
Der Schreiner hatte in  Herat im Nordwesten Afghanistans eine 
Werkstatt betrieben. Die Entführer verschleppten den damals 
42-jährigen K., als er zum nördlich gelegenen Ort Totechi fuhr. Der 
Hintergrund der Entführung ist nicht klar. Wahrscheinlich sei ein 
Racheakt des Clans der Frau, die der zum Islam übergetretene K. in 
Afghanistan geheiratet hatte, sagten Experten dem Tagesspiegel. Der 
Schreiner habe offenbar die Mitgift seiner sehr jungen Frau 
versilbert, um Schulden zu begleichen. Das verstoße gegen die Ehre 
des Clans.
Harald K. wurde in Deutschland wegen Betrügereien mit Haftbefehl 
gesucht. Seit 2003 lebte K. in Afghanistan, wo er den Namen Abdul 
Rahman annahm. Die Entführer hatten diffuse Forderungen gestellt. Mal
wollten sie 50000 Dollar Lösegeld, dann wurde die Freilassung von 
Personen verlangt, die in Afghanistan inhaftiert worden waren und 
angeblich zu den Taliban zählen.
Inhaltliche Rückfragen unter 030 26 009 389.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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