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KBV stellt MVZ-Survey 2008 vor
Köhler:MVZ sind wichtige Ergänzung für die ambulante Versorgung

Berlin (ots)

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) haben sich
als Versorgungsform etabliert. Die Zahl der Neugründungen hat sich 
mittlerweile auf einem niedrigen Niveau eingependelt. Im Vergleich zu
den Praxen führen sie jedoch immer noch ein Nischendasein. So gab es 
im dritten Quartal 2008 1.152 MVZ gegenüber 80.000 zugelassene 
Praxen. Das sind Ergebnisse einer neuen Studie, die die 
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) heute in Berlin vorgestellt 
hat. Ihr Titel lautet "MVZ-Survey 2008. Die strategische 
Positionierung Medizinischer Versorgungszentren".
Im Sommer 2008 hatte die KBV 1.023 MVZ angeschrieben. Es 
antworteten 286, das entspricht einer Rücklaufquote von 28 Prozent. 
Bezüglich der Gründer (Vertragsärzte oder Krankenhäuser), Rechtsform,
Arbeitsgröße, Zulassungsdauer und regionalen Verteilung war die 
Stichprobe repräsentativ.
Die meisten MVZ gab es im ersten Halbjahr 2008 in Bayern, Berlin 
und Niedersachsen. In urbanen Zentren gibt es mehr MVZ als in 
ländlichen Gegenden (55 Prozent städtische MVZ). "In Ballungsräumen 
können MVZ eine gute Ergänzung zur ambulanten Versorgung in den 
Praxen darstellen. Im ländlichen Raum sind sie hingegen eine Chance, 
um die medizinische Grundversorgung der Menschen zu gewährleisten", 
erklärte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler.
Bundesweit werden durchschnittlich 70 MVZ pro Quartal gegründet. 
Zwei Haupttypen lassen sich identifizieren. Während das von 
Krankenhäusern gegründete MVZ in den neuen Bundesländern dominiert, 
ist in Westdeutschland das vertragsarztgeführte Zentrum 
vorherrschend. Die häufigste Gesellschaftsform ist die GmbH. Daraus 
leiten die Autoren der Studie die Prognose ab, das ein dritter 
MVZ-Typ künftig eine größere Rolle spielen wird: das von einer 
Managementgesellschaft betriebene vertragsärztliche MVZ, das sich 
abgrenzt vom vertragsärztlichen MVZ als Variante der 
Gemeinschaftspraxis. "Hier liegt auch eine Gefahr, MVZ vorrangig als 
Geschäfts- und nicht als Versorgungsmodell zu sehen: 
Gewinnorientierte Kapitalgesellschaften als MVZ-Eigner könnten 
versuchen, aus wirtschaftlichen Gründen direkten Einfluss auf die 
ärztliche Tätigkeit zu nehmen. Dem muss der Gesetzgeber vorbeugen", 
forderte Köhler. "Denn unabhängig davon, ob Ärzte als selbstständige 
Vertragsärzte oder angestellt arbeiten, sind sie Angehörige eines 
freien Berufs. Dies dient auch dem Schutz der Patienten", erläuterte 
KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller.
Außerdem wies Müller darauf hin, dass die Qualität der Versorgung 
auch in den MVZ eine wichtige Rolle als Wettbewerbsmerkmal spiele. 
"Zwei Drittel der Einrichtungen haben ein Qualitätsmanagement-System 
eingeführt, die meisten von Ihnen QEP® (Qualität und Entwicklung in 
Praxen)", betonte er.
Ob MVZ dazu geeignet sind, zur Versorgungsverbesserung in 
unterversorgten Gebieten beizutragen, lasse sich derzeit noch nicht 
mit Sicherheit sagen, so das Fazit der Studie. Dies wird, neben der 
Analyse der Vergütungssituation, Gegenstand folgender Erhebungen 
werden.
Die Möglichkeit, MVZ zu gründen, hat das Gesetz zur Modernisierung
der gesetzlichen Krankenversicherung im Januar 2004 geschaffen. Das 
Vertragsarztrechtsänderungsgesetz hat die Gestaltungsspielräume seit 
Januar 2007 erweitert. Die KBV hat die Entwicklung der MVZ von Anfang
an wissenschaftlich und mit verschiedenen Publikationen begleitet. 
Mehr Informationen dazu sowie den MVZ-Survey 2008 gibt es auf der 
Webseite der KBV unter http://www.kbv.de/koop/9157.html.

Pressekontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Hinzmann, Tel.: 030 / 4005 - 2240

Original content of: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, transmitted by news aktuell

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