Mitteldeutsche Zeitung: Gründerstimmung bei Stiftern - Boom auch in Sachsen-Anhalt
Halle (ots)
In Deutschland herrscht Gründerstimmung für Stiftungen. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen hat sich die Zahl der jährlichen Neugründungen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt, so die in Halle erscheinend Mitteldeutsche Zeitung (Montag). Ein Boom, der sich auch in Sachsen-Anhalt bemerkbar macht - allerdings auf niedrigerem Niveau. Nach Angaben des Landesverwaltungsamtes (Halle) gibt es im Land 177 Stiftungen Bürgerlichen Rechts. "Jedes Jahr entstehen zehn bis zwölf neue Stiftungen", sagt Marion Roscher vom Landesverwaltungsamt. In den 90er Jahren seien es durchschnittlich pro Jahr nur drei bis fünf gewesen.
"Wir rechnen für das Jahr 2005 mit über 850 neuen Stiftungen", sagt Bundesverbands-Geschäftsführer Hans Fleisch. Er sieht darin ein erhöhtes bürgerschaftliches Engagement in Zeiten, in denen sich Städte und Gemeinden angesichts großer Finanznot immer mehr aus der Förderung von sozialen oder kulturellen Projekten zurückziehen. Als Grund für den Boom nennt Fleisch steigenden privaten Wohlstand. Zudem würden viele Stifter ihr Vermögen dort einsetzen, wo der Staat nicht tätig ist. "Stiftungen legen Geld auf lange Zeit gemeinnützig an", so Fleisch.
In Sachsen-Anhalt lag im Jahr 2004 das Gründungsvermögen im Schnitt bei 70_000 Euro. Als Stifter treten dabei nicht nur Einzelpersonen auf, sondern auch Unternehmen und Bürgerinitiativen. So wurden in den vergangenen Jahren in Halle und Magdeburg Bürgerstiftungen gegründet, die gemeinnützige Projekte in ihrer Stadt unterstützen. Das Vermögen der 32_000 Stiftungen in Deutschland wird auf mehr als 60 Milliarden Euro geschätzt - nicht enthalten sind kirchliche Stiftungen.
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