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WAZ: Zum Wohle der Statistik - Kommentar von Stefan Schulte

Essen (ots)

Ein-Euro-Jobs - allein der Name weckte wenig
Vertrauen, als Superminister Wolfgang Clement 2005 seine neue Waffe 
im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit scharfstellte. Tatsächlich holte 
sie hunderttausende aus der Arbeitslosigkeit heraus - aber leider nur
aus der Statistik. Denn die Jobs in Parks, Heimen und 
Wohlfahrtsverbänden waren als Geleitschutz für Hartz IV gedacht. 
Rot-Grün fürchtete den statistisch bedingten Anstieg der 
Arbeitslosenzahlen, weil die Sozialhilfeempfänger nun mitgezählt 
wurden. Hunderttausende staatliche Jobs sollten die Zahlen drücken.
 Das allein war schlimm genug. Wenn Ein-Euro-Jobs die Abhängigkeit 
von Hartz IV aber sogar noch verlängern, darf das nicht ohne 
Konsequenzen bleiben.
 Dabei ist die Idee an sich nicht schlecht. Ein-Euro-Jobs gewöhnen 
Menschen, die lange arbeitslos sind, an einen geregelten Tagesablauf.
Das Problem ist die Masse: 750 000 solcher Jobs pro Jahr sind viel zu
viele. Der Glaube, sie verdrängten keine reguläre Beschäftigung, ist 
naiv. Viel zu lange sind zum Wohle der Statistik echte Jobs aufs 
Spiel gesetzt werden.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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