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WAZ: Kontrollen mit fatalen Folgen. Kommentar von Ulf Meinke

Essen (ots)

Soll einem Menschen, der Schulden hat, die Arbeit an
einer Kasse beim Discounter verwehrt bleiben, damit er nicht in 
Versuchung geführt wird, ein paar Scheine in die eigene Tasche zu 
stecken? Folgt man dieser Logik, müsste vorsichtshalber jedem 
verschuldeten Kassierer gekündigt werden. Oder um es auf die Spitze 
zu treiben: Die Kündigung würde doch nur zum Schutze des 
Beschäftigten erfolgen. Nein, eine solche Argumentation ist geradezu 
pervers.
 Der Textildiscounter Kik hat jedenfalls in großem Stil überprüfen 
lassen, ob Mitarbeiter privat verschuldet sind. Bei allem 
berechtigten Interesse, nur ehrliche Mitarbeiter einzustellen: Solch 
massenhafte Kontrollen sind schlicht unanständig. Zu unterstellen, 
jeder Mensch mit Schulden neige dazu, in die Kasse zu greifen, ist 
abstrus. Was wäre die Konsequenz, würden alle Unternehmen so handeln?
Wer einmal zum Schuldner wird, bekäme kaum noch einen Job. Die Folgen
wären fatal.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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