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WAZ: Finger weg! Kommentar von Daniel Freudenreich

Essen (ots)

Die gesetzlichen Krankenkassen sind vorerst glimpflich davongekommen. Finanzminister Schäuble will den Gesundheitsfonds um zwei Milliarden Euro schröpfen - das ist noch verschmerzbar. Von allen weiteren Maßnahmen sollte die Politik aber tunlichst die Finger lassen. Die FDP will die Praxisgebühr abschaffen, die ihre Steuerungswirkung grandios verfehlt hat. Dafür ist ihr der Applaus vieler Bürger sicher, was im NRW-Wahlkampf nicht schaden kann. Doch mit der Abschaffung würde man auf Milliardeneinnahmen verzichten. Sinnvoller wäre es, niedrigere Gebühren bei jedem Arztbesuch zu verlangen. Beliebt, aber wenig nachhaltig ist auch eine Senkung der Kassenbeiträge. Auch hier gäbe es Mindereinnahmen. Sobald die Konjunktur abflaut und die Gesundheitsausgaben ansteigen, sind die Kassen auf jeden Euro angewiesen. Dann wird sich das Finanzpolster sowohl im Fonds als auch bei den Versicherungen selbst rasch in Luft auflösen. Deshalb sind sie gut beraten, keine Prämien zu verteilen. Je stärker man jetzt an die Reserven geht, desto schneller drohen dem Bürger wieder höhere Zahlungen. Das kann keine Lösung sein.

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