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WAZ: Schatten der Vergangenheit. Kommentar von Thomas Wels

Essen (ots)

Die Altlasten des WestLB-Desasters werden noch sehr lange die Landesregierungen in NRW beschweren. Bis zu neun Milliarden Euro dürften Verzockereien und Abwicklung der einstmals größten deutschen Landesbank seit 2005 kosten. Als wäre das nicht Elend genug, erwächst noch eine hübsche Blume aus dem Sumpf: Das Land muss wohl einige hundert gewiss nicht schlecht bezahlte WestLB-Banker nach Hause schicken, bei voller Bezahlung versteht sich. Die Steuerzahler dürfen applaudieren. Den Mitarbeitern ist kein Vorwurf zu machen. Sie wären schlecht beraten gewesen, wenn sie die beamtenähnlichen Verträge nicht unterschrieben hätten. Nein, der Vorgang wirft einmal mehr ein Licht auf die Vergangenheit einer Bank mit selbstgewisser Führung, unterstützt von wenig vorausschauender Politik. Für SPD-geführte Regierungen war die Bank eben auch ein Erfüllungsgehilfe für deren Industriepolitik. Peer Steinbrück, heute Kanzlerkandidat und bis 2002 NRW-Finanzminister, hat Fehler eingeräumt. Der größte war anzunehmen, das Institut könne ohne Staatsgarantie und Geschäftsmodell überleben. Das Ende ist bekannt.

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