Axel Springer AG treibt crossmediale Integration voran
Berlin (ots)
Die Axel Springer AG verbuchte im ersten Quartal deutliche Umsatzzuwächse in den Auslandsmärkten sowie im digitalen Geschäft und trieb die crossmediale Integration im Konzern mit hohem Tempo voran. Axel Springer steigerte den Konzernumsatz im Berichtszeitraum um 8,5 Prozent auf EUR 641,7 Mio. (Vj.: 591,2 Mio.). Zu diesem Umsatzwachstum trug die Konsolidierung der im vergangenen Geschäftsjahr erworbenen Unternehmen zanox.de und auFeminin.com maßgeblich bei. Ein überproportional starkes Umsatzwachstum von 29,0 Prozent auf EUR 141,0 Mio. (Vj.: 109,2 Mio.) verzeichnete der Konzern im internationalen Geschäft. Der Auslandsanteil an den Erlösen erhöhte sich damit von 18,5 Prozent auf 22,0 Prozent.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf Firmenwerte (EBITDA) betrug EUR 78,7 Mio. (Vj.: 106,1 Mio.). Die EBITDA-Rendite lag mit 12,3 Prozent (Vj.: 17,9 Prozent) weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Rückgang des EBITDA ist vor allem auf einmalige und nicht operative Kosten wie Aufwendungen für den Umzug von BILD und BILD am SONNTAG nach Berlin und auf ein bedingt durch Währungseffekte geringeres Beteiligungsergebnis der Dogan TV-Gruppe zurückzuführen. Der Periodenüberschuss legte von EUR 44,0 Mio. auf EUR 449,9 Mio. deutlich zu, da Axel Springer im ersten Quartal den Erlös aus der Veräußerung der Beteiligung an der ProSiebenSat.1 Media AG verbuchte.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, sagte: "Im inländischen Printgeschäft sind wir in einem schwierigen Marktumfeld hochprofitabel. Unsere strategischen Schwerpunkte Digitalisierung und Internationalisierung führten zu einem deutlichen Umsatzanstieg im ersten Quartal. Unser Nettogewinn ist nach dem ProSiebenSat.1-Verkauf bereits auf einem sehr hohen Niveau, unsere Finanzlage ist durch den deutlichen Abbau der Nettoverschuldung sehr robust."
Döpfner erklärte weiterhin: "Wir richten unsere ganze Aufmerksamkeit weiterhin darauf, das Potenzial unserer starken Marken auch in der Online-Welt optimal zur Entfaltung zu bringen. Denn unser Ziel ist es, das bestintegrierte Multimediaunternehmen in Europa zu werden."
Der Vorstand bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr. Axel Springer will 2008 sowohl den Konzernumsatz als auch das um Erträge aus der Kirch-Insolvenz und der Dividende aus der zwischenzeitlich veräußerten Beteiligung an der ProSiebenSat.1 Media AG bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahr steigern.
Mehr Transparenz durch neue Segmentberichterstattung
Mit der Vorlage des Berichts über das erste Quartal 2008 wird eine neue Struktur für eine frühestmögliche Segmentberichterstattung nach IFRS 8 implementiert. Die Kernelemente der Konzernstrategie von Axel Springer - Marktführerschaft im deutschsprachigen Kerngeschäft, Internationalisierung und Digitalisierung - werden in der neuen Segmentierung überschneidungsfrei dargestellt. Mit dieser neuen Segmentierung bietet der Konzern Aktionären, Analysten und Journalisten eine abermals verbesserte Transparenz über die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche. Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahresquartal wurden an die neue Segmentberichterstattung angepasst.
Im Segment Zeitungen National sind sämtliche inländische Zeitungen und Anzeigenblätter enthalten, das Segment Zeitschriften National umfasst die in Deutschland vertriebenen Zeitschriften. Mit dem Segment Print International stellt Axel Springer erstmals die im europäischen Ausland verlegten Zeitungen und Zeitschriften eigenständig dar. Dem Segment Digitale Medien wurden nun auch die markengebundenen Online-Aktivitäten wie bild.de, WELT ONLINE oder abendblatt.de zugeordnet, die bislang in den Segmenten Zeitungen und Zeitschriften enthalten waren. Das bisher eigenständig ausgewiesene Segment Technik wurde in das Segment Services/Holding eingegliedert.
Segmente: Profitables deutschsprachiges Kerngeschäft - Wachstum der internationalen und digitalen Aktivitäten
Der Umsatz des Segments Zeitungen National belief sich auf EUR 296,7 Mio. (Vj.: 314,3 Mio.). Hier wirkten sich bedingt durch ein schwieriges Printmarktumfeld vor allem rückläufige Werbeerlöse einzelner Titel aus, während die Vertriebserlöse annähernd auf dem Niveau des Vorjahres lagen. Das EBITDA des Segments verminderte sich aufgrund dieser Entwicklung und durch den BILD-Umzug verursachte Aufwendungen auf EUR 68,6 Mio. (Vj.: 94,3 Mio.). Das Segment blieb mit einer EBITDA-Rendite von 23,1 Prozent (Vj.: 30,0 Prozent) der wichtigste Renditeträger im Konzern.
Das Segment Zeitschriften National konnte trotz leicht sinkender Erlöse das Ergebnis deutlich verbessern. Der Umsatz lag im ersten Quartal bei EUR 141,1 Mio. nach EUR 146,9 Mio. im Vorjahr. Zum Umsatzrückgang trugen u. a. die Veräußerung des Männermagazins MAXIM und veränderte Erscheinungsintervalle bei den Jugendzeitschriften bei. Das EBITDA legte um 26,0 Prozent auf EUR 24,9 Mio. (Vj.: 19,8 Mio.) zu. Zu dieser Entwicklung trugen vor allem deutliche Ergebnisverbesserungen bei den Frauen-, Computer- und Finanzzeitschriften bei. Die EBITDA-Rendite konnte auf 17,6 Prozent (Vj.: 13,5 Prozent) gesteigert werden.
Im internationalen Zeitungs- und Zeitschriftengeschäft wuchs Axel Springer in den ersten drei Monaten deutlich. Das Segment Print International steigerte den Umsatz von EUR 93,1 Mio. um 5,2 Prozent auf EUR 97,9 Mio. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem durch das ausgeweitete Geschäft in der Schweiz. Bei weiterhin hohen Anlaufkosten für neue Objekte verbesserte sich das EBITDA von EUR -2,0 Mio. auf EUR 0,7 Mio parallel zu den gestiegenen Umsätzen.
Im Segment Digitale Medien verzeichnete Axel Springer kräftige Steigerungen bei Besucherzahlen, Seitenaufrufen und Werbeerlösen. Maßgeblich getragen wurde das deutliche Wachstum des Segments durch den strategischen Ausbau des Portfolios und durch die zunehmend engere Verzahnung von Online-Angeboten mit Printmedien. Das Segment erhöhte den Umsatz von EUR 19,5 Mio. im Vorjahreszeitraum auf EUR 81,5 Mio. im ersten Quartal 2008. Im EBITDA von EUR -11,7 Mio. (Vj.: -5,0 Mio.) schlug sich ein bedingt durch Währungseffekte negatives Beteiligungsergebnis von Dogan TV nieder. Ohne diesen Effekt verbesserte sich das Ergebnis trotz erhöhter Kosten für neue Aktivitäten deutlich.
Im Segment Services/Holding steigerte Axel Springer den Außenumsatz um 40,6 Prozent auf EUR 24,5 Mio. Das EBITDA belief sich auf EUR -3,8 Mio. nach EUR -1,0 Mio. im Vorjahr.
Umsatzquellen: Vertriebserlöse stabil
Die Vertriebserlöse des Konzerns lagen im ersten Quartal 2008 mit EUR 293,9 Mio. etwa auf dem Niveau des Vorjahres (EUR 292,7 Mio.). Bei den Werbeerlösen stand ein kräftiger Anstieg bei den Digitalen Medien einem durch den negativen Markttrend bedingten Rückgang der Werbeerlöse der Printmedien gegenüber. Insbesondere aufgrund der Akquisitionen stiegen die Werbeerlöse im Konzern um 11,2 Prozent auf EUR 289,3 Mio.
Finanzlage: Reduzierung der Nettoverschuldung
Axel Springer verzeichnete im ersten Quartal einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 28,4 Mio. (Vj.: 66,0 Mio.). Der Vorjahreswert enthielt einen Mittelzufluss in Höhe von EUR 33,6 Mio. aus Ansprüchen aus der Kirch-Insolvenz. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit war mit EUR 409,2 Mio. deutlich positiv, nachdem im Vorjahresquartal Mittel in Höhe von EUR 466,5 Mio. für Investitionen abflossen. Hier schlug sich der Zahlungseingang für die veräußerten Anteile an der ProSiebenSat.1 Media AG nieder.
Der Mittelzufluss wurde vor allem für die Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten eingesetzt. Die Finanzverbindlichkeiten verminderten sich dementsprechend von EUR 941,1 Mio. zum Bilanzstichtag 31.12.2007 auf EUR 553,6 Mio. zum 31.03.2008. Der Finanzmittelfonds nahm im ersten Quartal um EUR 57,8 Mio. auf EUR 255,9 Mio. zu. Axel Springer reduzierte damit die Nettoverschuldung des Konzerns deutlich von EUR 743,1 Mio. auf EUR 297,7 Mio. zum Quartalsende. Die Eigenkapitalquote stieg von 31,7 Prozent auf 38,1 Prozent an.
Meilensteine: Erfolgreiche Fortsetzung der crossmedialen Integration
Im ersten Quartal trieb Axel Springer die cross-mediale Integration wichtiger Marken energisch voran. BILD wird nach dem Erwerb der übrigen Anteile an bild.de nun konsequent multimedial geführt. Im Anschluss an den Umzug der Redaktionen von BILD und BILD am SONNTAG nach Berlin richtete Axel Springer einen integrierten Newsroom für die Print-, Online- und Bewegtbild-Medien der BILD-Gruppe ein. Im Vergleich zum Vorjahr steigerte bild.de die Visits im ersten Quartal um 31 Prozent und die Unique Audience um 23 Prozent. Besonders erfolgreich entwickelte sich das neue Videoportal, das im März mehr als 14,5 Mio. Videoabrufe erzielte und sich damit auf Anhieb als eine der führenden Bewegtbildplattformen im Internet etablierte. Die Anzeigenvermarktung von BILD-Gruppe, Zeitschriften und digitalen Formaten wurde medienübergreifend im Bereich Axel Springer Media Impact gebündelt und damit der größte konvergente Medienvermarkter in Deutschland geschaffen
Positiv entwickelte sich auch die WELT-Gruppe. DIE WELT und WELT KOMPAKT steigerten ihre Gesamtauflage gegen den Markttrend um durchschnittlich 4,2 Prozent auf ein neues Allzeithoch. WELT ONLINE erzielte unter allen Portalen der Qualitätszeitungen im Internet das stärkste Wachstum und legte bei den monatlichen Visits im ersten Quartal um 162 Prozent auf den neuen Rekordwert von 18,4 Mio. zu.
Die digitale Wachstumsoffensive führte im ersten Quartal zu sehr positiven Entwicklungen bei einer Vielzahl weiterer Aktivitäten. auFeminin.com, das größte europäische General-Interest-Portal für Frauen, steigerte die Zahl der Unique User um 13,6 Prozent auf durchschnittlich 21,4 Mio. idealo.de erhöhte Reichweite und Seitenaufrufe ebenso wie die Anzahl der Angebote und untermauerte die Position als eine der führenden Produkt- und Preissuchmaschinen in Deutschland. Beim Immobilienportal immonet.de legte der Objektbestand um nahezu ein Drittel zu. Die ZANOX.de AG, führender Dienstleister für erfolgsbasiertes Online-Marketing, setzte ihre Internationalisierungsstrategie mit der Eröffnung von Büros in New York, Warschau und Zürich fort. Darüber hinaus gewann das Unternehmen im Rahmen gemeinsamer Vertriebsaktivitäten mit Axel Springer diverse neue Kunden.
Bei den Zeitschriften verkaufte TV DIGITAL im ersten Quartal erstmals mehr als 2 Mio. Exemplare. Erfreuliche Auflagensteigerungen erreichten auch COMPUTER BILD, SPORT BILD sowie einige Titel der AUTO BILD-Gruppe.
In Polen baute Axel Springer seine führende Position bei den nationalen Tageszeitungen aus und erreichte mit FAKT, DZIENNIK und der Sportzeitung PRZEGLAD SPORTOWY einen Marktanteil von 44,9 Prozent. Das Online-Portal DZIENNIK ONLINE erhöhte die Seitenaufrufe um 19 Prozent. In der Schweiz vollzog Axel Springer einen Relaunch der Anlegerzeitung STOCKS.
Diese Presseinformation (auch in englischer Sprache), die Konzernkennzahlen sowie der vollständige Dreimonatsfinanzbericht sind unter www.axelspringer.de abrufbar: Bereich "Presse-Service" > "Presse-Lounge."
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