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EU-Grenzwerte für Pestizide: Gesundheitsrisiko für Verbraucher
Aktuelle Greenpeace-Studie zeigt, dass besonders Kinder gefährdet sind

Hamburg/Brüssel (ots)

Durch die europäische Vereinheitlichung
von Pestizid-Höchstmengen ab dem 1. September, kann stärker 
belastetes Obst und Gemüse auf den deutschen Markt gelangen. Nach 
einer heute veröffentlichten Studie von Greenpeace und der 
österreichischen Umweltorganisation GLOBAL 2000 sind fast 700 der 
zukünftig EU-weit geltenden Höchstmengen für Pestizide in Obst und 
Gemüse zu hoch. Vor allem die bei Äpfeln, Birnen, Trauben, Tomaten 
und Paprika zugelassenen Pestizid-Belastungen sind oftmals so hoch, 
dass akute und chronischen Gesundheitsschäden drohen, insbesondere 
bei Kindern.
"Die EU-Kommission mutet uns immer mehr Gift im Essen zu", sagt 
Ulrike Kallee, Chemie-Expertin von Greenpeace. "Damit gefährdet sie 
die Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger, vor allem aber der 
Kinder. Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) muss sich sofort 
dafür einsetzen, dass die EU-Kommission ihre unsicheren 
Pestizid-Höchstmengen korrigiert." Durch die Angleichung der 
Pestizid-Höchstmengen in der EU, werden die deutschen Grenzwerte 
durch meist weit höhere EU-Grenzwerte ersetzt.
Für die Studie wurden die 170 000 von der Kommission festgelegten 
Pestizid-Grenzwerte nach EU-eigenen Maßstäben überprüft. Bei 570 
Grenzwerten von Obst und Gemüse wird die Akute Referenzdosis (ARfD) 
für Kinder überschritten. Besonders betroffen sind Äpfeln, Birnen und
Trauben: Fast 10 Prozent der Grenzwerte für diese Sorten sind 
potentiell gesundheitsschädigend für Kinder. Auch langfristige 
Schäden sind möglich: Bei 94 EU-Grenzwerten wird die Akzeptable 
Tägliche Aufnahmemenge (ADI) nicht eingehalten. Beim Überschreiten 
der ADI sind chronische Gesundheitsschäden wie Krebs, 
Fortpflanzungsstörungen oder Hormonstörungen möglich. ARfD und ADI 
sind toxikologische Basisdaten, die verbindlich bei der 
Grenzwertfestlegung berücksichtigt werden müssen.
"Die EU-Kommission ignoriert ihre eigenen Sicherheitsstandards", 
sagt Kallee. "Das ist ein Skandal. Greenpeace empfiehlt Verbrauchern,
die Pestizide im Essen vermeiden wollen, Bio-Lebensmittel zu kaufen. 
Bei deren Produktion dürfen chemische Pestizide nicht eingesetzt 
werden."
Die Greenpeace-Studie stützt auch die von der Umweltorganisationen
PAN Europe vor dem europäischen Gerichtshof eingereichte Klage gegen 
die EU-Kommission. Die Behörde hatte zuvor einen Antrag von PAN auf 
eine Überarbeitung der unsicheren Pestizid-Grenzwerte abgelehnt.
Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Ulrike Kallee (in 
Brüssel), Tel: +49151-1805 3387,  den Chemieexperten Manfred 
Krautter,  Tel. 0171-8780 810, oder  Pressesprecherin Simone Miller, 
Tel. 040-30618 343. Die Greenpeace-Studie "Die unsicheren 
Pestizid-Höchstmengen der EU", finden Sie auf www.greenpeace.de, 
Informationen über die Klage von PAN Europe ebenfalls im Internet: 
www.pan-europe.info.

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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