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NABU begrüßt Stopp für Projekte zur biologischen Sicherheitsforschung

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat das Vorgehen von
Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) begrüßt,
verschiedene Projekte zur biologischen Sicherheitsforschung bei
Saatgut zu stoppen. "Es ist allein Aufgabe der Industrie, für Mensch
und Umwelt sicheres Saatgut auf den Markt zu bringen", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Es könne nicht sein, dass der
Steuerzahler für eine derartige Forschung aufkomme. "Wenn ein Auto im
Straßenverkehr zugelassen wird, erwartet der Gesetzgeber, dass die
Bremsen funktionieren", unterstrich Tschimpke. Wie der
Automobilhersteller zu seinen sicheren Bremsen komme, sei "auch nicht
Sache des Gesetzgebers und werde von der Bundesregierung mit
Steuergeldern gefördert".
Das Bundesverbraucherministerium (BMVEL) hatte in der vergangenen
Woche die Mitwirkung seiner Beamten an Projekten zur "Biologischen
Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen" untersagt, die zuvor
vom Bundesforschungsministerium (BMBF) bewilligt worden waren. Unter
Druck geraten war vor allem der Genforscher Joachim Schiemann, der
seinen Antrag zurückziehen musste. Er ist an der Bundesanstalt für
Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig beschäftigt. Es
handele sich um Projekte, die rein der Produktentwicklung dienen,
hieß es zur Begründung aus dem Bundesverbraucherministerium.
Nach Ansicht des NABU wurden vom BMBF bei der bisherigen Förderung
von Forschungsprojekten weder die Auswirkungen auf die ökologische
Landwirtschaft noch auf die angrenzende Natur und Umwelt
berücksichtigt. "Das BMBF fördert nicht ein einziges Projekt, das die
Folgen dieser Technologie für die Umwelt und die Erhaltung der
biologischen Artenvielfalt untersucht", kritisierte Tschimpke.
Momentan mangele es sowohl an der finanziellen Ausstattung für eine
ökologische Sicherheitsforschung mit einheitlichen Standards sowie an
Transparenz in der Kommunikation und langfristigen Konzepten mit
Einbeziehung aller relevanten gesellschaftlichen Kräfte.
Das Bundesforschungsministerium will Projekte zur Biologischen
Sicherheitsforschung bis 2007 mit 12 Millionen Euro unterstützen.
Gefördert werden neben der Erforschung von Kulturpflanzen, die im
Freiland angebaut werden sollen -- dazu gehören Mais, Raps,
Kartoffeln, und verschiedene Gehölze -- vor allem Projekte zur
Optimierung von Technologien zur Genübertragung bei sterilen
Pflanzenlinien und neuen Markergenen sowie zum
Kommunikationsmanagement.
Im Internet zu finden unter www.nabu.de
Für Rückfragen: Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnik-Expertin, Tel.
030-284984-25, mobil 0177-3027718.

Original content of: NABU, transmitted by news aktuell

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