Klöckner (CDU) zum Wechsel des Aufsichtsratvorsitzes beim BER: "Da wird der eine Knaller durch den nächsten ersetzt"
Bonn (ots)
Bonn/Berlin, 14.Janaur 2013 Angesichts der Kostenexplosion und ständigen Verschiebung der Eröffnung des neuen Berliner Flughafens haben Politiker aus CDU und SPD einen anderen Umgang mit Großprojekten gefordert. "Wir brauchen eine andere Art von Bürgerbeteiligung, mehr Ehrlichkeit bei der Bewertung von Risiken und mehr Fachleute in den Aufsichtsräten", erklärte die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner in der PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN. Häufig würden zu Beginn von Großprojekten schwere Fehler gemacht, auch weil man Wahlen im Blick habe. Später herrsche dann "wohl organisierte Verantwortungslosigkeit". Stattdessen eine echte Aufsicht gewährleistet werdfen. Harte Kritik übte Klöckner an der Aufarbeitung der Krise um den neuen Berliner Flughafen durch die politisch Verantwortlichen. "Ich frage mich, was strukturell besser wird, wenn ein Herr Wowereit durch Herrn Platzeck ersetzt wird. Da wird doch nur der eine Knaller durch den nächsten ersetzt", schimpfte die CDU-Politikerin. Beiden Verantwortungsträgern in Berlin hätte die verfahrene Situation viel früher auffallen müssen. "In der Addition der Fehler muss man doch irgendwann wach werden und die Reißleine ziehen. Schließlich hat man ja auch gemeinsam eine Geschäftsführung eingesetzt."
Der frühere SPD-Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee wies darauf hin, dass veränderte Standards, Sonderwünsche und gestiegene Baupreise erheblichen Einfluss auf Großprojekte hätten. "Diese Risiken müssen am Anfang stärker berücksichtigt werden", so der SPD-Politiker bei Unter den Linden. Auch Tiefensee sprach sich für eine stärkere Beteiligung der Bürger aus, nahm beim Berliner Flughafen jedoch die Politiker in Schutz. Zunächst sei die Geschäftsführung in der Verantwortung, "und wenn Firmen an der Baugenehmigung vorbei planen, kann man das nicht am Aufsichtsratsvorsitzenden festmachen".
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