All Stories
Follow
Subscribe to Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Bahnaffäre

Bielefeld (ots)

Es war nur eine Frage der Zeit: Die Datenaffäre
bei der Bahn hat den ersten Top-Manager den Job gekostet. Josef Bähr,
Leiter der Konzernrevision, und damit ein Mann aus der zweiten Reihe 
wurde beurlaubt. Bahnchef Hartmut Mehdorn ist zwar angeschlagen, noch
aber kann er sich auf dem Führerstand behaupten. Er kämpft um seinen 
Job, das kann man verstehen.
Dass Mehdorn aber von keiner der scheibchenweise bekannt gewordenen 
Mitarbeiter-Überprüfungsaktionen etwas gewusst haben will, mag man 
schwerlich glauben. Ein Manager von seinem Format, der das frühere 
Staatsunternehmen erfolgreich in die schwarzen Zahlen geführt hat, 
war dafür viel zu sehr Herr im Ring. Dieses Misstrauen dürfte den 
Druck auf Mehdorn weiter erhöhen.
 Es ist schon erschreckend zu hören, dass sich die Bahn bei der 
Bekämpfung von Korruption selbst strafbar gemacht haben könnte. Dabei
haben Mehdorn und andere verantwortliche Bahnmanager diesen Skandal 
völlig unnötig losgetreten. Gerade vor dem Hintergrund der 
Schmiergeldaffäre bei Siemens hätte niemand der Bahn etwaige 
Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung vorgeworfen - nur hätte der 
Konzern vorher zumindest den Aufsichtsrat darüber informieren und die
Verhältnismäßigkeit wahren müssen. Warum müssen mehr als 170000 
Mitarbeiter unter Generalverdacht gestellt werden? Hier hat die Bahn 
den Bogen überspannt.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalen-Blatt
More stories: Westfalen-Blatt
  • 10.02.2009 – 19:39

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Eurofighter

    Bielefeld (ots) - Militärische Großprojekte sind ungeeignet fürs tagespolitische Hickhack. Das gilt insbesondere, wenn sie wie der Eurofighter vier Jahrzehnte Bestand haben sollen und auf sicherheitspolitischen Grundentscheidungen beruhen. Dennoch dürfte der SPD-Kanzlerkandidat im kommenden Bundestagswahlkampf kaum der Verlockung widerstehen, mit dem ...

  • 10.02.2009 – 19:38

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Integrationsdebatte

    Bielefeld (ots) - Als es das Wort Migrationshintergrund noch nicht gab, da waren Ausländerkinder einfach Ausländerkinder, und meine Freunde hießen Melih, Alpay und Nihat. Beim Kindergeburtstag mit den drei türkischen Jungs achtete ich darauf, dass auf den Hamburgern wirklich nur Rindfleisch war. Und von eins bis zehn zählen konnte ich auf Türkisch etwa zur ...

  • 09.02.2009 – 19:31

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Studienplatzvergabe

    Bielefeld (ots) - Wer Mangel verwaltet, kann nicht auf viele Freunde bauen. Nicht besser erging es der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund. Allein der Name klingt nach Behördenmief und alten Zöpfen. Weg damit, feierten sich im vergangenen Jahr die Länder gegenseitig zu. Mehr Selbstbestimmung für die Hochschulen, die endlich ...