Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Verena Becker
Bielefeld (ots)
Bald 100 Verhandlungstage und eineinhalb Hundertschaften an Zeugen haben den Hintergrund des Attentats auf Siegfried Buback vor 35 Jahren in Karlsruhe nicht ausleuchten können. Seit Freitag wissen die Angehörigen der drei Getöteten, Generalbundesanwalt Buback, dessen Fahrer und Personenschützer endgültig, dass sie nie die volle Wahrheit erfahren werden. Das ist die Schuld von Verena Becker, aber auch ihrer damaligen Komplizen aus der Rote Armee Fraktion (RAF). Alle vermutlich Beteiligten, die vor Gericht erschienen sind, haben zur Wahrheitsfindung nichts beigetragen. Sie haben sich verstockt und immer noch ihren damals schon kruden Vorstellungen zutiefst verbunden gezeigt. Becker selbst hat erst am 89. Sitzungstag ihr Schweigen gebrochen. Heute wissen wir: Statt einer Sensation kamen lediglich Lügen über ihre Lippen. Becker bestritt jegliche Mitwirkung am Buback-Attentat oder an dessen Vorbereitung. Das Gericht kam zum gegenteiligen Ergebnis. Es wies Becker ein erhebliches Mitwirken an der Entscheidung zum Mord nach. Immerhin: wenigstens eine gesicherte Erkenntnis.
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