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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Doping

Bielefeld (ots)

Sport und Doping - zwei Dinge, die seit jeher
ganz eng miteinander verbunden sind. Schon bei den Olympischen 
Spielen der Antike gab es Manipulationen und Betrug. Der Grund ist 
heute wie damals der gleiche: Anerkennung und vor allem auch 
finanzielle Vorteile.
Das gilt natürlich nicht nur für Olympische Spiele, sondern für den 
Leistungssport ganz allgemein. Fest steht dabei: Wer in der 
Leistungsspitze ankommt, kommt auch mit Doping in Berührung. Und zwar
in jeder, ja, in jeder Sportart. Überall tauchen Betreuer, Pfleger 
und sogar Ärzte auf, die »wissen, was gut ist«, »womit man nicht 
auffällt« und »was absolut ungefährlich« ist. Keine Frage, dass die 
Verlockung groß ist. Noch ein bisschen schneller, weiter oder höher. 
Wenn's doch keiner merkt.
Das allerdings ist der große Irrtum. Irgendwann fällt es halt doch 
auf. Sei es bei einer der vielen Wettkampf- oder Trainingskontrollen,
wegen eigener Dummheit, Geschwätzigkeit anderer Mitwisser oder - noch
viel schlimmer - schwerer Erkrankungen, die nicht selten tödlich 
ausgehen. Beispiele dieser Art gibt es viele aus den vergangenen 
Jahren und Jahrzehnten. Und das nicht nur im Radsport.
Fraglos aber gehörten auch die radelnden Kilometerfresser schon immer
zu denen, die schlucken oder spritzen. Beispiele von überführten 
Dopingsündern aus dieser Sportart gibt es reichlich - ohne dabei die 
vielen positiven Fälle aus den anderen Bereichen des Sports zu 
vergessen.
Nicht erst seit dem Geständnis des ehemaligen Profis vom Team- 
Telekom, Bert Dietz, ist bekannt, dass dort, wo es um viel Geld geht,
mit allen Mitteln gearbeitet wird. Und alle, die so tun, als hätten 
sie von nichts gewusst, machen nicht nur die Augen zu, sondern 
sprechen die Unwahrheit.
 Das gilt für Sportler, Betreuer, sportliche Leiter, 
Vereinsvorsitzende und zum größten Teil auch Sponsoren. Diejenigen, 
die jetzt völlig überrascht tun, spielen falsch.
Das gilt übrigens vermutlich trotz seiner umfangreichen Ausführungen 
auch für Bert Dietz. Auf die Frage nämlich, ob er als Amateur sauber 
gefahren sei, antwortete er mit Ja. Dabei feierte er seine ersten 
Erfolge in der damaligen DDR-Straßen-Nationalmannschaft Mitte der 
80er Jahre. Doping war in dem Staat zu der Zeit an der Tagesordnung. 
Überhaupt stellt sich die Frage, ob es nur die Last der eigenen 
Vergangenheit war, die zur Dietz-Beichte führte. Möglich ist auch der
Lockruf des Geldes für den TV-Auftritt bei Beckmann. Was auch immer 
Dietz bewegt hat: Sein Geständnis hat eine Lawine losgetreten.
 Erik Zabel, Rolf Aldag, Udo Bölts und Christian Henn haben sich 
inzwischen ebenfalls offenbart. Andere werden folgen. Ob es aber dazu
führt, dass der Sport in Zukunft sauber wird, ist eher fraglich. 
Keiner der Doping-Skandale der Vergangenheit hat eine wirkliche 
Veränderung bewirkt. Außer, dass die Mittel immer schwerer 
nachzuweisen und die Vertuschungsmöglichkeiten immer besser geworden 
sind.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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