Hoffnung gegen Aids: Viramune® wurde bereits eine Million Mal zur Prävention der Mutter-Kind-Übertragung bereitgestellt
Lilongwe, Malawi, und Ingelheim, Deutschland (ots)
Boehringer Ingelheim hat inzwischen eine Million Mutter-Kind-Dosen Viramune® (Nevirapin) zur Bekämpfung von Aids an Entwicklungsländer verschickt. Die Millionste Lieferung ging vor wenigen Tagen nach Malawi. Seit 2000 gewährt das Unternehmen freien Zugang zu Einmalgaben Viramune®, das entweder als Mono- oder als Kombinationstherapie mit anderen Medikamenten eingesetzt wird, um die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind während der Geburt zu verhindern. Die erste Lieferung im Rahmen des Viramune®-Spendenprogramms ging im Oktober 2000 nach Brazzaville in der Republik Kongo. Für Millionen HIV-positive Frauen und Familien in Entwicklungsländern sind eine gut verlaufende Schwangerschaft, eine problemlose Geburt und ein gesundes Neugeborenes keine Selbstverständlichkeit: Die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind während der Geburt (Mother-to-child transmission, MTCT) ist für mindestens 90 Prozent aller HIV-Infektionen bei Kindern weltweit verantwortlich. Aber dieses Risiko kann erheblich vermindert werden, wenn angemessene Interventionen bereit stehen.
"Das Viramune-Spendenprogramm ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie der private Sektor aktive Hilfe in Entwicklungsländern leisten kann", kommentierte Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. "Wir können Aids nur dann besiegen, wenn alle Interessengruppen, alle Mitglieder der Gesellschaft ihren Teil dazu beitragen. Auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm haben sich die Staats- und Regierungschefs zu ihrer Zusage bekannt, bis 2010 einen universellen Zugang zu sichern; in diesem Zusammenhang haben die führenden Industriestaaten in Heiligendamm beschlossen, in den kommenden Jahren zusätzlich 60 Milliarden US-Dollar für den Kampf gegen HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose bereitzustellen. Im Hinblick auf die entscheidenden Herausforderungen der pharmazeutischen Industrie verständigte man sich darauf, die Preispolitik zu antiretroviralen Medikamenten zu überprüfen, die lokale Produktion von HIV/Aids-Medikamenten zu unterstützen und die Investitionen in die Forschung und Entwicklung zu erhöhen".
Boehringer Ingelheim setzt sich dafür ein, dass HIV-Patienten in den Entwicklungsländern Zugang zu antiretroviralen Medikamenten erhalten, nicht nur durch das Viramune®-Spendenprogramm, sondern auch durch erhebliche Preissenkungen für Viramune® für die chronischer Therapie in 143 Ländern und durch Vergabe kostenloser Non-Assert-Vereinbarungen1, die es allen von der Weltgesundheitsorganisation WHO präqualifizierten Generika-Herstellern ermöglichen, das Medikament für Entwicklungsländer zu produzieren.
Kampf gegen die Mutter-Kind-Übertragung in Malawi
"Malawi macht zurzeit große Fortschritte in der Prävention der Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind" beschreibt die UNICEF-Repräsentantin Aida Girma die Situation in Malawi, wo die Mutter-Kind-Übertragung für jährlich fast 30.000 Infektionen bei Neugeborenen verantwortlich ist. "Von 2003 bis 2005 gab es nur 36 Zentren, die eine MTCT-Prophylaxe anboten, dagegen waren es Ende 2006 schon 119 Zentren. Die Lieferungen von Boehringer Ingelheim haben Gesundheitseinrichtungen erreicht, in denen der Bedarf überwältigend ist. Dank eines starken politischen Willens fördert die Regierung die rasche Ausweitung der MTCT-Dienste auf alle 542 Gesundheitszentren, die bis Juni 2008 fertig gestellt sein sollen."
Malawi hat etwa 14 Millionen Einwohner. Nach Schätzungen sind etwa eine Million Einwohner an HIV/Aids erkrankt - darunter etwa 83.000 Kinder. Nur sieben Prozent der Kinder, die eine Behandlung benötigen, erhalten sie auch. In einem Jahr bekommen 104.000 HIV-positive Frauen ein Kind - mit einer Infektionsrate von mehr als 30 Prozent der Neugeborenen. Weniger als 15 Prozent der Schwangeren, die eine Antenatal Clinic (Sprechstunde für Schwangere) aufsuchen, haben Zugang zu den Maßnahmen für die Infektionsprävention.
Die Therapie mit Einmalgaben Viramune® für Mutter und Kind wird seit 2003 in Malawi eingesetzt. 2007 übernahm das Land dann die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Kombinationsbehandlung zur Prävention der Mutter-Kind-Übertragung. Malawi wird auch weiterhin Viramune®-Spenden zur Vervollständigung des neuen Behandlungsregimes erhalten, das innerhalb der nächsten zwei Jahre schrittweise auf alle Zentren ausgedehnt werden soll.
"Die Lieferung von bisher einer Million gespendeten Einmalgaben Viramune® für Mutter-Kind-Paare verdeutlicht das Engagement von Boehringer Ingelheim für Entwicklungsländer. Darüber hinaus haben wir den Preis für Viramune® zur dauerhaften Aids-Behandlung um 90 Prozent reduziert und ermöglichen es Generika-Herstellern durch die Vergabe kostenloser Non-Assert-Erklärungen (1) unser patentiertes Medikament in Entwicklungsländern herzustellen und zu liefern", betonte Dr. Alessandro Banchi, Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim. "Darüber hinaus investieren wir auch weiterhin in die Erforschung und Entwicklung von HIV-Medikamenten für die Zukunft. Die heutige Behandlung ist möglicherweise nicht die richtige Antwort auf das mutierte Virus von morgen. Daher ist eine intensive Forschung die einzige Lösung für diese zerstörerische Krankheit".
Das Viramune®-Spendenprogramm - Hoffnung im Kampf gegen Aids
Das von Boehringer Ingelheim entwickelte Viramune® (Nevirapin) ist ein antiretrovirales Medikament, das durch eine einfache Behandlungsmethode die Wahrscheinlichkeit einer Infektion des Neugeborenen mit dem HI-Virus während der Geburt senkt: Die HIV-positive Mutter erhält eine Einmalgabe Viramune® während der Wehen in Form einer Tablette, das Neugeborene einige Tropfen des selben Medikaments als Lösung innerhalb der ersten 72 Stunden nach der Geburt.(2)
Gemäß den Leitlinien für Arzneimittelspenden der WHO gewährt Boehringer Ingelheim Entwicklungs- und Schwellenländern kostenlosen Zugang zu Viramune®, wenn die lokalen Regierungen ihr Interesse bekunden. Dieses Spendenprogramm steht allen Regierungen, Nicht-Regierungsorganisationen, Wohltätigkeitsorganisationen und anderen Anbietern im Gesundheitswesen mit umfassender MTCT-Prävention zur Verfügung. Das Unternehmen spendet das Produkt derzeit an 59 Länder in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Insgesamt wurden bisher eine Million Mutter-Kind-Dosen für die Einmalgabe kostenlos bereitgestellt.
(1) kostenlose, freiwillige Lizenzen für Generika-Hersteller, die durch die WHO präqualifiziert sind und das Medikament in den Entwicklungsländern liefern wollen
(2) Die Viramune-Monotherapie zur Prävention der Mutter-Kind-Übertragung (MTCT) des HI-Virus während der Geburt wurde mit einer potenziellen Entwicklung einer NNRTI-Resistenz in Zusammenhang gebracht. Nach den neuesten WHO-Richtlinien zur MTCT sollte in den Fällen, in denen ein Zugang zu anderen antiretroviralen Medikamenten besteht, die Einmalgabe Viramune mit zusätzlichen wirksamen antiretroviralen Medikamenten kombiniert werden.
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