In der Großstadt erfolgreich imkern?
Wachtberg (ots)
In Deutschland wird die Bienenhaltung überwiegend als Freizeitbeschäftigung und Nebenerwerb betrieben. Schon sehr lange sind die Zahlen der Imkerinnen und Imker rückläufig. Aber erfreulicherweise zeichnet sich beim Nachwuchs nun ein positiver Trend ab. Das Interesse ist enorm hoch und viele Menschen möchten selbst Bienen halten. Gründe dafür sind das wachsende Interesse für Natur- und Umweltthemen und die Reaktion auf die Gefährdung der flächendeckenden Bestäubung durch Bienenverluste.
Was früher undenkbar gewesen wäre, eine Imkerei in der Großstadt zu betreiben, wird heute mehr und mehr als Chance vom Nachwuchs angenommen.
Denn die meisten deutschen Großstädte sind keine Zentren mit stinkenden Abgasen und rauchenden Schloten, sondern wahre Bienenparadiese. Gepflegte Parks, mit Baumalleen gesäumte Straßen, Grünanlagen, Kleingärten, große Friedhöfe, Balkone und Terrassen und Naherholungsgebiete an den Stadträndern bieten Bienen und anderen Insekten ein so reichliches Nahrungsangebot wie es im ländlichen Raum durch ausgeprägte Monokulturen der Landwirtschaft kaum noch zu finden ist. Durch intensive Bemühungen in der Zucht können die Imker heute mit besonders sanftmütigen Bienen arbeiten, vor denen niemand Angst zu haben braucht.
Bienenvölker findet man gut verteilt in allen Bezirken der Großstädte, einzeln in Magazinen aufgestellt oder geschützt in Bienenhäusern, die einen guten Ertrag garantieren. Der Honig, der in den Städten geerntet wird, ist ein besonders vielfältiger Honig. Denn die Bienen finden hier auf engem Raum rund um ihren Stock eine Vielzahl verschiedenster nektar-, honigtau- und pollenspendender Kulturpflanzungen. Der Honig aus der Stadt unterscheidet sich somit wesentlich von einem Honig aus ländlichen Gebieten. Dort sind die Bienen an ihrem Standort häufig auf eine Monokultur angewiesen, die nur wenige Tage oder Wochen in Blüte steht.
Der Deutsche Imkerbund e. V. berät Interessenten und vermittelt Adressen für Schulungen und Imkervereine vor Ort (Tel. 0228/932920). Mehr zum Thema unter www.deutscherimkerbund.de.
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