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ZDF-Politbarometer Mai I 2008: Weiterhin großer Abstand zwischen CDU/CSU und SPD
Lage der Familien wird kritischer eingeschätzt als Lage der Rentner

Mainz (ots)

In der aktuellen politischen Stimmung gibt es im
Vergleich zum Vormonat kaum Veränderungen. Wie Mitte April liegt die 
CDU/CSU mit 42 Prozent deutlich vor der SPD, die 28 Prozent (plus 1) 
erreicht. Die FDP kommt erneut auf 7 Prozent, die Linke nach wie vor 
auf 11 Prozent und die Grünen bleiben bei 9 Prozent.
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. 
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme 
danach auf 40 Prozent, die SPD auf 27 Prozent, die FDP erhielte 8 
Prozent, die Linke 11 Prozent, die Grünen 9 Prozent und die sonstigen
Parteien zusammen 5 Prozent (alle unverändert).
Schon seit geraumer Zeit wird das Verhältnis der beiden 
Regierungsparteien von einer Mehrheit der Befragten als gespannt 
wahrgenommen. Aktuell halten 60 Prozent die Beziehungen zwischen 
CDU/CSU und SPD für eher schlecht (eher gut: 31 Prozent, weiß nicht: 
9 Prozent). Das Verhältnis zwischen den Unionsparteien CDU und CSU 
bezeichnen jetzt 43 Prozent als eher gut und 44 Prozent als eher 
schlecht (weiß nicht: 13 Prozent). Zu Oppositionszeiten, im Juni 
2005, war dagegen mit 70 Prozent noch eine klare Mehrheit der 
Meinung, CDU und CSU verstünden sich eher gut, nur 20 Prozent meinten
eher schlecht (weiß nicht: 11 Prozent). Was den Einfluss der CSU auf 
die Bundespolitik anbelangt, so hat dieser aus Sicht der Befragten in
den letzten Jahren eher ab- als zugenommen: für 39 Prozent ging der 
Einfluss der CSU im Bund eher zurück, nur für 14 Prozent ist er 
gewachsen und 36 Prozent sehen hier keine Veränderung (weiß nicht: 11
Prozent).
Der Bundestag hat eine außerplanmäßige Erhöhung der Renten um 1,1 
Prozent beschlossen. Die finanzielle Situation der meisten Rentner 
hält eine Mehrheit von 59 Prozent der Befragten für weniger gut oder 
gar nicht gut; dass es den Rentnern sehr gut oder gut gehe, glauben 
38 Prozent. Kritischer noch als für die Rentner stellt sich für die 
Befragten die Lage der Familien dar: 72 Prozent gehen davon aus, dass
es Familien mit Kindern weniger gut oder gar nicht gut geht. Nur 25 
Prozent bezeichnen deren finanzielle Lage als sehr gut oder gut.
Das Vorhaben der CDU, für Beschäftigte, die über lange Jahre 
hinweg Beiträge zur Rentenversicherung geleistet haben, eine Rente 
über der Armutsgrenze sicherzustellen, wird mehrheitlich begrüßt: 84 
Prozent finden dies gut, nur 13 Prozent sprechen sich dagegen aus 
(weiß nicht: 3 Prozent).
Wenn es generell um die Sicherung der Renten geht, ist das 
Vertrauen der Bürger in die Parteien eher schwach ausgeprägt: für 20 
Prozent hat die CDU/CSU die besten Konzepte und 17 Prozent nennen 
hier die SPD, 39 Prozent aber trauen dies keiner Partei zu und 17 
Prozent können es nicht beurteilen (andere Parteien zusammen 6 
Prozent).
Neben dem Thema Rente wird derzeit auch über Steuern und den 
Vorschlag der CSU diskutiert, ab 2009 in verschiedenen Bereichen die 
Steuern zu senken. Was Priorität haben soll, Steuersenkung einerseits
oder Haushaltskonsolidierung andererseits, ist umstritten: 45 Prozent
der Befragten finden es grundsätzlich wichtiger, dass die Steuern 
gesenkt werden und 50 Prozent, dass keine neuen Schulden mehr gemacht
werden (weiß nicht: 5 Prozent). Dabei hat, mit Ausnahme der Anhänger 
der Linken, ein ausgeglichener Haushalt in allen 
Parteianhängergruppen mehrheitlich Vorrang.
Uneinheitlich sind die Veränderungen bei den Top Ten: Die Liste 
der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker führt weiterhin 
Angela Merkel an, sie kommt auf der Skala von +5 bis -5 auf einen 
leicht verbesserten Durchschnittswert von 2,1 (Apr. II: 2,0). Auf 
Platz zwei liegt Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit einem 
unveränderten Wert von 1,7. Danach folgen Peer Steinbrück, der sich 
mit 1,2 (Apr. II: 1,3) etwas verschlechtert und Ursula von der Leyen,
die mit einem leichten Plus auf 0,9 (Apr. II: 0,8) kommt. Auf Platz 
fünf vorgerückt ist Guido Westerwelle, der mit 0,2 (Apr. II: 0,1) 
bewertet wird, ebenfalls 0,2 erhält Wolfgang Schäuble (Apr. II: 0,3) 
und Günther Beckstein erreicht unverändert 0,1. Weiter im 
Negativbereich wird Kurt Beck gesehen, der mit minus 0,4 (Apr. II: 
minus 0,3) beurteilt wird, ihm folgt Gregor Gysi mit minus 0,7 (Apr. 
II: minus 0,6) und Schlusslicht bleibt Andrea Ypsilanti, ihr Wert 
sinkt auf  minus 1,3 (Apr. II: minus 1,0).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 6. bis 8. Mai 2008 bei 1.191 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
Politbarometer gibt es am Freitag, den 30. Mai, nach dem 
heute-journal.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Pressekontakt:

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