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Neues Deutschland: zur Debatte um Online-Untersuchungen

Berlin (ots)

Als hätte Bundessicherheitsminister Schäuble alle
Florette konfiszieren lassen, drosch gestern Unions-Innenexperte Uhl 
in der Debatte um heimliche Online-Untersuchungen verbal mit dem 
allergrößten Knüppel auf die SPD  und speziell Bundesjustizministerin
Zypries ein: Sie nähmen bewusst in Kauf, dass Terroristen ungestört 
Anschläge vorbereiten - »unverantwortlich!«.  Hinter der Kraftmeierei
steckt Kalkül:  Mit Verstärkung durch »Bild«, »Focus« etcetera soll 
Lieschen wie Dr. Müller Angst eingejagt und via Meinungsumfragen der 
Druck auf die SPD erhöht werden, die Wünsche Schäubles nach noch mehr
Überwachung j e t z t zu erfüllen. Bevor ihnen das 
Bundesverfassungsgericht womöglich Grenzen setzt. Wie beim Großen 
Lauschangriff, bei der Telefonüberwachung oder der geplanten Tötung 
mutmaßlich von Terroristen entführter Flugpassagiere per Abschuss 
durch Bundeswehr-Jets auf Ministerbefehl.
 Niemand kann hoffen, in Karlsruhe werde man's nicht so genau mit dem
Grundgesetz nehmen, wenn ein Bundesgesetz schon verabschiedet ist. 
Aus Erfahrung. Auch deshalb will Zypries ja das »Online-Urteil« 
abwarten. Ihr Bedarf an höchstrichterlichen Rügen ist gedeckt. 
Überdies hofft wohl so mancher in der SPD, Abwarten in dieser Frage 
könnte Sympathien und womöglich die Stimme von Leuten einbringen, 
denen auch ein Überwachungsstaat Angst einjagt. Und so wird 
verschwiegen, wie einig man sich mit Schäuble schon ist, erträgt 
tapfer alle Scheingefechte.

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Neues Deutschland
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