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Neues Deutschland: zu Finanzkrise und Autoindustrie

Berlin (ots)

Die Lobby der Autokonzerne versucht, die Gunst der
Stunde zu nutzen und fordert milliardenschwere Hilfen. Wenn die 
Bundesregierung gigantische Summen für die Banken lockermacht, dann 
soll für sie auch was abfallen. Dahinter steckt eine mechanistische 
Logik, nach der einfach nur eine Kurbel gedreht werden muss, damit 
der Konjunkturmotor wieder anspringt. Und dann ist alles gut.
 Gerade bei der Autoindustrie funktioniert dies nicht. Die 
Finanzkrise hat die Probleme der Branche nämlich nicht verursacht, 
sondern nur verschärft. Diese sind nicht vorübergehender, sondern 
grundsätzlicher Natur. Die Autokonzerne weigern sich seit Jahren 
beharrlich, sich den Herausforderungen von Klimawandel und dauerhaft 
hohen Ölpreisen zu stellen. Die technisch längst machbare Entwicklung
spritsparender Modelle wurde hinausgezögert, irrwitzige Renditeziele 
wurden per Niedriglohnpolitik und Kostendruck für Zulieferer 
realisiert. Geschickte Lobbypolitik minderte zudem den Druck von 
Seiten der Politik.
 Die Bundesregierung darf nicht - wie bei den Banken - schon wieder 
den Fehler machen, ein falsches Geschäftsmodell mit Staatsknete zu 
stützen. Zinsgünstige Kredite für verunsicherte Konsumenten würden 
nur die Gefahr eines weiteren Anstiegs von Verbraucherinsolvenzen 
erhöhen. Ein nachhaltiges Konzept für den gesamten Verkehrsbereich, 
das sich nicht an verrückt spielenden Börsenkursen orientiert - das 
wäre die richtige Antwort auf die Krise.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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