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Neues Deutschland: zu Deutsche Bank und Ackermann

Berlin (ots)

»Corporate Identity« bezeichnet das
unverwechselbare Erscheinungsbild, mit dem ein Unternehmen versucht, 
Mitarbeiter an sich zu binden und als Einheit die Konkurrenz 
auszustechen. Die Deutsche Bank treibt dieses Konzept jetzt auf die 
Spitze: Ungeachtet der breiten öffentlichen Kritik, hat der deutsche 
Privatbankenprimus seinen umstrittenen Sprecher Josef Ackermann zum 
Vorstandsvorsitzenden befördert und ihm obendrein einen Rentenvertrag
offeriert; ein Großbanker geht mit 62 - nicht mit 67 - in Rente.
 Diese Beschlüsse von hohem Symbolwert zeigen, dass sich der Global 
Player Deutsche Bank einen Dreck um die Öffentlichkeit schert. 
Ackermanns Arroganz, seine justiziablen Verfehlungen in der 
Mannesmann-Affäre, der gnadenlose Stellen- und Filialabbau werden 
sogar noch geadelt. Ausreichender Grund für die Frankfurter Banker, 
die eigenen Reihen zu schließen, sind die aktuellen Geschäftszahlen. 
Dabei profitieren von Rekordgewinnen und hoher Eigenkapitalrendite 
nur die Aktionäre über steigende Kurse  und das Management über 
üppige Gehälter. Der Politiker-Debatte  über »gute 
Unternehmensführung« zum Trotz und unterstützt vom Aufsichtsrat, 
bildet man eine kleine verschworene Gemeinschaft, bei der eine Hand 
die andere wäscht.
 Bislang suchten Sprachexperten vergeblich nach einer praktikablen 
deutschen Übersetzung für »Corporate Identity«. Der Deutschen Bank 
sei Dank, gibt es sie jetzt: Korpsgeist.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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