Kauder: Verfolgung von Christen fordert uns zum Handeln auf
Berlin (ots)
Religionsfreiheit weltweit durchsetzen
Die überkonfessionelle christliche Organisation Open Doors hat an diesem Mittwoch ihren jährlichen Bericht über die Christenverfolgung in aller Welt vorgelegt. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Volker Kauder:
"Die Verfolgung von Menschen allein wegen ihrer Religionszugehörigkeit nimmt in vielen Regionen der Welt immer dramatischere Formen an. Der Bericht von Open Doors belegt dies am Beispiel der Christen erneut in aller Deutlichkeit. Es ist allein schon eine bedrückende Nachricht, dass momentan 100 Millionen Christen allein wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Erschütternd ist die Feststellung, dass der Grad der Verfolgung noch zugenommen hat und Christen in noch mehr Regionen der Welt Opfer von Unterdrückung und Gewalt geworden sind.
Deutschland und Europa, aber auch die gesamte Weltgemeinschaft müssen noch stärker als bisher den wachsenden religiösen Fanatismus ächten. Religiöser Hass entwickelt sich immer mehr zu einer Geißel der Menschheit und zu einer Bedrohung des Friedens. Die Gemeinschaft der freiheitlichen Staaten und alle Religionsgemeinschaften müssen zusammenstehen, damit die Gewalt aus religiösen Gründen nicht noch weiter zunimmt. Es gibt bereits hierzu erste Ansätze zur Ächtung durch die Spitzen verschiedenster Religionsgemeinschaften. Im Sinne der Menschheit muss daraus aber eine weltweite Bewegung werden.
Der Bericht von Open Doors stellt fest, dass die Christen vor allem Opfer des islamistischen Extremismus sind. Dies beobachten wir seit Jahren mit wachsender Sorge. Wir müssen aber auch immer sehen, dass gerade im vergangenen Jahr im Irak oder Syrien, aber auch im Jemen oder Pakistan immer öfter Muslime Opfer des islamistischen Terrors geworden sind. Religiöse Verfolgung, die Christen seit Jahrzehnten zusetzt, müssen nun auch Hundertausende von Muslimen erleiden.
Die Verfolgung aus religiösen Gründen hat auch immer mehr Folgen für Deutschland. Viele Menschen kommen in unser Land, um Zuflucht zu suchen. Es sind Menschen, die in ihren Heimatländern vielfach um ihr nacktes Leben fürchten mussten. Es sind Christen, aber auch zum Beispiel Jesiden oder Schiiten aus dem Irak. Als ein christlich geprägtes Land müssen wir sie aufnehmen und sie möglichst schnellstmöglich integrieren.
Wir müssen aber auch unsere Anstrengungen verstärken, den Menschen in den Regionen besser zu helfen. Die Meisten wollen die Region, aus der sie stammen, nicht verlassen, sondern suchen vor Ort nach einer Perspektive. Hier ist besonders die UN-Flüchtlingshilfe gefragt, aber auch die EU, von der in diesem Zusammenhang im letzten Jahr zu wenig zu hören war. Aber auch Deutschland muss sich hier nachhaltig engagieren.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird die Lage aller wegen ihrer Religion Verfolgten weiterhin aufmerksam verfolgen. Dabei wird natürlich immer ein besonderes Augenmerk auf das Schicksal unserer Schwestern und Brüder im Glauben liegen. Aber jeder Mensch hat das Recht seine Religion ungehindert auszuüben und deshalb berührt uns auch das Leid der Angehörigen anderer Religionen.
Die deutsche Politik muss alles tun, um der Religionsfreiheit in diesem Jahr einen noch höheren Stellenwert zu geben. Die Glaubensfreiheit ist das Menschenrecht, das momentan am meisten in Gefahr ist."
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