Reiche: 55.000 junge Menschen im Osten ohne Lehrstelle
Berlin (ots - Zu der Einführung von Qualifizierungsbausteinen in der beruflichen Bildung im Gesetzentwurf der Koalition zur Umsetzung des Hartz-Konzeptes erklärt die bildungs- und forschungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB:
Mit der Umsetzung des Hartz-Konzeptes will die Koalition Qualifizierungsmöglichkeiten für einzelne Abschnitte in der beruflichen Bildung und für die Ausbildungsvorbereitung einführen. Ich bezweifle allerdings, dass damit die Lehrstellensituation entschärft werden kann.
Die Lage auf dem Lehrstellenmarkt ist dramatisch: Ende Oktober 2002 waren bundesweit noch rund 249.000 Bewerberinnen und Bewerber ohne eine Lehrstelle. Diesen standen lediglich 219.000 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Damit ergibt sich eine "Lücke" von 20.000 Ausbildungsplatzsuchenden. Die Erfahrung zeigt, dass zum Ende des Jahres sicher deutlich mehr Jugendliche keinen Ausbildungsplatz haben werden.
Besonders dramatisch ist die Situation in den neuen Ländern. Hier klafft eine Lücke von über 55.000 Ausbildungsplatzsuchenden, für die vor Ort überhaupt keine Lehrstellen angeboten werden. Grund dafür sind die zahlreichen Betriebsschließungen im Osten und die deutlich rückläufige Ausbildungsbereitschaft der Betriebe aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage. Es droht erneut eine massive Abwanderung der jungen Menschen in den Westen.
Das Hartz-Konzept der Koalition hat versagt. Die Bundesregierung war bisher unfähig, jedem Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen. Wenn man aber der Wirtschaft zusätzliche finanzielle und bürokratische Lasten aufbürdet, wie sie die neue Bundesregierung jetzt plant, wird die Ausbildungsbereitschaft weiter sinken; die Jugendlichen werden so um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt gebracht.
Ich fordere die Bundesregierung auf, den Konzepten der Union (Kleine-Jobs-Gesetz und OFFENSIV-Gesetz) zur Beseitigung der drängendsten Probleme auf dem Arbeitsmarkt zuzustimmen.
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