Bildungsexperte: Deutschland braucht mehr Lehrlinge - nicht mehr Studenten
Hamburg (ots)
Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft ist in Gefahr, weil der Facharbeiternachwuchs ausbleibt. Das beklagt einer der führenden deutschen Berufsbildungsexperten in der ZEIT. Die Forderung vieler Bildungspolitiker, die Zahl der Studenten zu erhöhen, weise in die falsche Richtung, kritisiert Felix Rauner, Sprecher des Instituts Technik und Bildung der Universität Bremen. Die Stärke der deutschen Wirtschaft beruhe auf der beruflichen Zusammenarbeit von Ingenieuren, Meistern und Facharbeitern, nicht auf dem Anhäufen von akademischem Wissen ohne Praxisbezug.
Nach Auffassung von Rauner ist das Berufsbildungssystem in großer Gefahr, weil der Anteil der Lehrlinge an den Beschäftigten zurückgehe - von acht Prozent in den siebziger Jahren auf fünf Prozent heute. Das sei zu wenig, um den Bedarf an Facharbeitern zu decken.
Es sei ein großer Fehler der Politik, so Rauner, das Schaffen von Ausbildungsplätzen als Sozialmaßnahme für Jugendliche zu betrachten. Im Kern sei die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft in Gefahr. Bei der anstehenden Novellierung des Berufsbildungsgesetzes müsse deshalb das Thema berufliche Bildung ins Zentrum der innovations- politischen Diskussion gerückt werden.
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 53 vom 22. Dezember 2004 senden wir Ihnen gerne zu.
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