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Silberhorn: Auch die EU muss sparen

Berlin (ots)

Anlässlich des europäischen Rates in Brüssel
erklärt der europapolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im 
Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn:
Von den Beratungen über die finanzielle Vorausschau erwarten wir 
ein Signal der Staats- und Regierungschefs, auch die Europäische 
Union auf einen Kurs sparsamer und solider Haushaltsführung zu 
verpflichten. In Deutschland müssen wir mit der soeben beschlossenen 
Abschaffung der Eigenheimzulage und manch weiteren Vorhaben unseren 
eigenen Bürgerinnen und Bürgern eine Menge abverlangen, um den 
Bundeshaushalt sanieren zu können. Was wir auf nationaler Ebene 
einsparen, können wir nicht einfach auf europäischer Ebene 
draufsatteln. Schließlich fordert die Europäische Union selbst von 
ihren Mitgliedsstaaten, die Anforderungen des Stabilitätspaktes zu 
erfüllen und im Rahmen der Lissabon-Strategie für mehr Wachstum und 
Beschäftigung die nationalen Haushalte zu konsolidieren. Die 
finanzielle Vorausschau darf deshalb unseren Kurs der Konsolidierung 
nicht konterkarieren.
Für eine Einigung gibt es eine realistische Chance, wenn es 
gelingt, den "Briten-Rabatt" zu reduzieren und einen Einstieg in die 
Überprüfung aller Ausgaben zu finden. Das mit dem "Briten-Rabatt" 
einst verfolgte Ziel, den nationalen Beitrag in ein angemessenes 
Verhältnis zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu stellen, hat 
für alle Mitgliedsstaaten seine Berechtigung. Folgerichtig wäre es 
daher, den "Briten-Rabatt" durch einen allgemeinen 
Korrekturmechanismus zu ersetzen.
Der Agrarkompromiss, mit dem bereits ein beachtlicher Beitrag zur 
Konsolidierung der EU-Agrarausgaben geleistet wird, darf nicht in 
Frage gestellt werden. Die Frage jedoch, wie die Ausgabenstruktur 
einschließlich der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 aussehen soll, 
darf bereits jetzt gestellt werden. Das Konzept einer nationalen 
Kofinanzierung der Agrarpolitik bietet eine Lösung an. Es macht 
generell Sinn, über all dort eine Eigenleistung der Mitgliedsstaaten 
zu verlangen, wo Mittel der Europäischen Union und damit die 
Solidarität anderer Mitgliedsstaaten in Anspruch genommen werden. Die
Staats- und Regierungschefs stehen in der Verantwortung, ihre 
Handlungsfähigkeit im Europäischen Rat und ihre Gestaltungskraft für 
die europäische Integration unter Beweis zu stellen. Es ist zu 
wünschen, dass mit einer Einigung über die finanzielle Vorausschau 
eine der zahlreichen europäischen Baustellen zu einem erfolgreichen 
Abschluss gebracht werden kann.

Kontakt:

CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
Pressestelle
Telefon: 030 / 227 - 5 21 38 / - 5 24 27
Fax: 030 / 227 - 5 60 23

Original-Content von: CSU-Landesgruppe, übermittelt durch news aktuell

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