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Chilly Gonzales: "Auf der Bühne muss man zum Tier werden"
Berlin (ots)
Sieben Schüler lernen aktuell in seiner "Gonzervatory" in Paris die Kunst der Performance / "Als Musiker hat man nur noch dann eine Chance, wenn man sich eine lebenslange Fan-Basis aufbaut und erarbeitet / Ich wünschte, ich hätte einen Lehrer wie mich gehabt
Berlin, 1. August 2018 - Chilly Gonzales, alias The Musical Genius, geboren als Jason Beck, Performance-Lehrer, Klavier-Virtuose oder Video-Artist, in jedem Fall aber Entertainer hat in Paris eine Schule namens "Gonzervatory" eröffnet. Dort wurden gerade aus 800 Bewerbungen sieben Glückliche ausgewählt, die von diesem Allesverwender der Kultur in der Kunst der Performance unterwiesen werden sollen. "Auf der Bühne muss man zum Tier werden", sagte der Kanadier im Interview mit dem Business-Lifestyle-Magazin 'Business Punk' (Ausgabe 4/2018, EVT 2. August). "Man ist ein Mensch, bis man die Bühne betritt. Dann vergisst man alles, den Respekt vor dem Werk."
Wichtiger Teil des neuntägigen Intensiv-Programms ist der Umgang mit dem Publikum. Für Gonzales sind Entertainer Künstler, denen bewusst geworden ist, dass sie ein Publikum haben wollen: "Prince, Miles Davis, Man Ray, sogar John McEnroe, die haben nie in einem Vakuum gearbeitet, sondern haben sich zusammen mit einem System entwickelt, das sie neu erfunden haben oder erfinden wollen."
Gonzales agiert im Musikbetrieb mehr wie ein Unternehmer denn Entertainer. Grund dafür sei, dass sein Vater ihm beigebracht habe, dass es sich lohne, lange Zeit zu scheitern, bis man etwas Lohnenswertes hervorbringt. So ist sein "Gonzervatory"-Projekt zu 80 Prozent durch Konzerte finanziert, die er eigens dafür gegeben hat. "Ich kann schlecht nach Unterstützung von öffentlicher Seite fragen, weil ich doch so ein großes Maul habe. Damit bin ich nicht die Art Künstler, die man gern unterstützt", sagte er 'Business Punk'.
Die "Gonzervatory" ist das Ergebnis eines Sabbaticals vor zwei Jahren, weil er erfahren wollte, wie es ist, wenn der Terminkalender nicht mit Deadlines, Konzerten, Alben, Kollaborationen mit anderen Künstler usw. gefüllt ist. Die Schule soll den Teilnehmern alles mitgeben, was ein Performer heutzutage braucht, also auch ganz praktische Tipps und Tricks, beispielweise falls auf der Bühne etwas nicht funktioniert, wie es soll - eine Art Entertainer-Technik. Und als Leitlinie, dass Musik lebt und sich verändert. Gonzales ist der Ansicht, dass das Internet die Musikindustrie zerstört hat, so "... dass man wieder mit der Art, wie Musik Jahrtausende lang gelebt wurde, in Einklang ist."
Gonzales wünschte sich, er hätte einen Lehrer wie sich selbst gehabt: "Einen lauten Typen, der keinen Bock auf Autorität hat und ständig die Klappe aufreißt? Wenn so einer Wissen mit dir teilen will, dann hörst Du einfach zu." Außer Lehrer sei er nun gleich Direktor, wie in den X-Men-Comics seiner Kindheit mit Professor Xavier und den hochbegabten Kindern: "Und jetzt bin ich das - Professor X mit seinen hochbegabten Schülern, bloß mit mehr Haaren auf dem Kopf."
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