Vielfaltsbarometer 2019: Wie gut Vielfalt akzeptiert wird, hängt vom Alter ab
- Das Vielfaltsbarometer der Robert Bosch Stiftung zeigt: Jüngere Menschen sind offener für eine vielfältige Gesellschaft als ältere. - Eine große Rolle spielt dabei die politische Orientierung. - Experten empfehlen: Für ein wertschätzendes Miteinander in der Gesellschaft sollten alle Generationen einbezogen werden.
Am 16. November ist internationaler Tag für Toleranz. Wie es um die Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt in Deutschland bestellt ist, erfahren Sie in der folgenden Pressemitteilung:
Gesellschaftliche Vielfalt wird in Deutschland überwiegend positiv bewertet. Dabei zeigt sich die junge Generation unter 25 Jahren offener für Vielfalt als ältere Menschen über 72 Jahren, die zur sogenannten Aufbaugeneration gehören. Während die Akzeptanz von Vielfalt in Deutschland auf einer Skala von 0 bis 100 insgesamt bei 68 Punkten liegt, sind es bei den Jugendlichen 73, bei den Älteren 61 Punkte. Junge Frauen erweisen sich als besonders tolerant und können als Treiber von Vielfaltsakzeptanz gesehen werden. Das hat jetzt eine Sonderauswertung des Vielfaltsbarometers der Robert Bosch Stiftung GmbH ergeben, die Wissenschaftler der Jacobs University Bremen erstellt haben. Untersucht haben sie für das Barometer sieben Vielfaltsdimensionen: Lebensalter, Geschlecht, Behinderung, sexuelle Orientierung, ethnische Herkunft, Religion und sozioökonomischer Status.
Einen großen Einfluss darauf, wie gut Vielfalt akzeptiert wird, hat die politische Orientierung der Menschen in Deutschland. Eine eher linke politische Verortung geht mit einer größeren Akzeptanz einher, eine eher rechte politische Orientierung mit einer geringeren Akzeptanz. So lässt sich teilweise auch der Unterschied zwischen den unter 25-Jährigen und den über 72-Jährigen erklären: Junge Menschen sind politisch eher links orientiert, ältere Menschen befinden sich tendenziell im rechten Spektrum, wie die repräsentative Studie zeigt.
Eine Ausnahme gibt es jedoch: Bei der Akzeptanz von sozioökonomisch Schwächeren zeigte sich kein signifikanter Generationenunterschied. Stattdessen spielen hier andere Faktoren eine Rolle, unter anderem die Bildung. Menschen, die eine Ausbildung abgeschlossen haben, akzeptieren sozioökonomisch Schwächere weniger (55 Punkte auf der Akzeptanzskala) als Menschen mit einem Hochschulabschluss (62 Punkte) oder ganz ohne formalen Abschluss (59 Punkte). Das zeigt eine weitere Auswertung des Vielfaltsbarometers. Die Bremer Forscher vermuten, dass sozioökonomische Schwäche möglicherweise Abstiegsängste bei Facharbeitern auslöst und dadurch eine Neigung besteht sich zu distanzieren.
Um ein wertschätzendes Miteinander der Menschen in Deutschland insgesamt zu fördern, empfehlen die Experten, alle Generationen einzubeziehen. Besonders im Hinblick auf die Generationenunterschiede sei die Gruppe der Senioren nicht zu vernachlässigen, wenn es um Aufklärung und die Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt geht.
Über das Vielfaltsbarometer
Das Vielfaltsbarometer 2019 der Robert Bosch Stiftung ist eine repräsentative Bevölkerungsbefragung zum Thema "Gesellschaftliche Vielfalt und Zusammenhalt". Dafür wurden bundesweit 3.025 Personen ab 16 Jahren telefonisch zu ihren Meinungen und ihrem Verhalten gegenüber verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen befragt. Die Daten wurden zwischen Mai und Juli 2018 vom Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) in Bonn erhoben.
Mehr Informationen und die vollständige Studie finden Sie unter http://www.bosch-stiftung.de/vielfaltsbarometer http://www.bosch-stiftung.de/vielfaltsbarometer
www.bosch-stiftung.de/vielfaltsbarometer
Über die Robert Bosch Stiftung
Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen.
Die Robert Bosch Stiftung ist auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Gesellschaft, Bildung und Völkerverständigung tätig.
Die Robert Bosch Stiftung bekennt sich zu den Werten und dem Vorbild ihres Stifters, Robert Bosch, und setzt dessen philanthropisches Wirken fort. Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung verfügt sie in ihren Fördergebieten über ein breites Wissen, die Qualifikation zur Entwicklung von Lösungen und ein umfangreiches Netzwerk von Partnern, Experten und Praktikern.
Die Robert Bosch Stiftung ist alleinige Trägerin des Robert-Bosch-Krankenhauses und der zugehörigen Forschungsinstitute in Stuttgart, Institut für Geschichte der Medizin (IGM) und Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP), sowie des International Alumni Center (iac) in Berlin. Sie ist Gesellschafterin des UWC Robert Bosch Colleges in Freiburg und der Deutschen Schulakademie in Berlin. Die Robert Bosch Stiftung hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 1,8 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben. www.bosch-stiftung.de
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