Schwäbische Zeitung: Vorsichtig ändern - Kommentar
Ravensburg (ots)
Die einen schlagen bereits die Rente ab 70 vor, die anderen setzen sich für gesetzliche Sicherungsklauseln ein. Fest steht, dass die Renten seit Jahren sinken - und es ist absehbar, dass dieser Trend angesichts immer flexiblerer Arbeitswelten anhalten wird. Was tun? Die Bundesregierung hat bereits vor Jahren den richtigen Weg eingeschlagen, zu mehr privater Vorsorge aufzufordern. Angesichts der niedrigen Verzinsung ist jedoch auch diese Möglichkeit für viele Menschen unattraktiv. Und sie nützt all jenen nichts, die so wenig verdienen, dass sie kaum etwas zurücklegen können.
Insofern sind die Forderungen des Sozialverbands nicht aus der Luft gegriffen. Die Renten dürfen nicht unter ein Mindestniveau sinken. Und man sollte nicht ohne Not auf Beiträge verzichten, wo man doch weiß, dass die Altersarmut zunimmt. Eine Generalrevision der Rentenreformen aber kann es dennoch nicht geben. Denn die demographische Entwicklung in der Bundesrepublik ist absehbar. Es geht darum, Rentnern ein würdiges Leben zu sichern ohne junge Generationen zu überfordern. Ein behutsames Vorgehen ist hier nötig.
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