Frankfurter Rundschau: Zur US-Außenpolitik:
Frankfurt (ots)
Als Obama 2009 in Kairo ankündigte, das Verhältnis zwischen den USA und der muslimischen Welt verbessern zu wollen, gab es viel Hoffnung. Das war naiv, wie sich heute feststellen lässt. Gut drei Jahre später ist da nur noch Enttäuschung und Wut, wie die gewaltsamen Proteste gegen das Mohammed-Video zeigen. Amerika ist ein Feindbild gewesen. Es ist ein Feindbild geblieben. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Obama den von seinem Vorgänger angezettelten Krieg im Irak beendet hat. Und daran ändert offenbar auch der Plan Obamas nichts, den Kampfeinsatz in Afghanistan so schnell wie möglich zu beenden. Dem US-Präsidenten alleine die Schuld für das Versagen der USA zu geben, wäre aber zu einfach und das Eingeständnis, auf einen Mythos vertraut zu haben. Obama hat nie vorgegeben, ein Friedensengel zu sein. Wir wollten nur glauben, dass er einer sein könnte.
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