Frankfurter Rundschau: Kommentar zu Steinbrück
Frankfurt (ots)
Die Frankfurter Rundschau kommentiert die Reaktionen auf Steinbrücks Mittelfinger-Geste:
Dieselben Leute, die sich hingebungsvoll auf jedes vermeintliche Fettnäpfchen stürzen, haben sich ihrerseits disqualifiziert, wenn sie nun ein anderes ihrer Gliedmaßen heben, nämlich den moralischen Zeigefinger. Peer Steinbrück hatte seit dem Fernsehduell endlich begonnen, dem "Uns geht's gut" der Kanzlerin den Hinweis entgegenzusetzen, dass es zum Handeln dieser Regierung sehr wohl sozialere und notwendige Alternativen gibt. Es wäre ein Armutszeugnis, wenn diese Konfrontation nun wieder aus dem Fokus rückte wegen einer läppischen Foto-Inszenierung. Steinbrück hätte daran seinen Anteil, er hat die Vorlage geliefert. Aber diejenigen, die die Gelegenheit nutzen, den Wahlkampf wieder zu entpolitisieren und zu personalisieren, würden sich nicht weniger schuldig machen als er. Im Gegenteil.
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