Frankfurter Rundschau: Geschlossene Gesellschaft
Frankfurt (ots)
Am besten kauft die EU-Kommission einfach mal ein paar Hundert Kilometer Zaun und ein großes Vorhängeschloss. Ein Schild dran: Hier EU - geschlossene Gesellschaft. Dann hätte es sich mit diesem Menschenzustrom, Europa bliebe unter sich und die Flüchtlinge könnten sehen, wo sie bleiben. Sie wollen nicht im syrischen Bürgerkrieg leben, im zerfallenden Somalia oder Libyen? Tja, das Leben ist kein Wunschkonzert. Die Polemik zeigt, wie kurz gedacht die reflexhaft immer wieder aufkommenden Forderungen nach mehr Grenzkontrollen an den EU-Außengrenzen sind. Probleme werden dadurch nicht gelöst, Flüchtlinge lösen sich nicht in Luft auf, sie werden nur vom Hofe gescheucht. Wer so verzweifelt ist, dass er sich auf lebensgefährliche Touren übers Mittelmeer einlässt, wird sich von mehr Kontrollen auf der anderen Seite nicht abschrecken lassen. Ein neuer Zugang zum Umgang mit Flüchtlingen ist nötig. Die Forderung nach mehr Grenzkontrollen ist es nicht.
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