Frankfurter Rundschau: Ideologen gegen Reformer
Frankfurt (ots)
Den Konservativen in der Islamischen Republik Iran scheint jedes Mittel recht, um ihre Macht zu verteidigen. Mit dem Boykott der Frankfurter Buchmesse ziehen sie den fast dreißig Jahre alten Rushdie-Konflikt aus der Schublade, um ihre Pflöcke einzuschlagen. Für die Ideologen des Landes steht nach den erfolgreichen Atomverhandlungen viel auf dem Spiel. Die Bevölkerung erwartet eine Öffnung der Gesellschaft. Bei den Wahlen im Februar könnten die Iraner den Reformern um Ruhani den nächsten Sieg bescheren. Der Präsident und seine Minister bekämen größere Spielräume bei Regierungsgeschäften. Ihre Kontrahenten würden weiter in die Defensive geraten. So pfeifen die Hardliner auf das Ansehen ihres Landes. Sie wissen Revolutionsführer Khamenei hinter sich. Sie haben an den Sanktionen glänzend verdient. Sie ahnen, dass ihnen noch mehr Felle davonschwimmen werden, sollte der außenpolitische Neuanfang Ruhanis im nächsten Jahr auch einen innenpolitischen Aufbruch nach sich ziehen.
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