Frankfurter Rundschau: Der doppelte Donald
Frankfurt (ots)
Schraubt man die Erwartungen weit genug herunter, können Selbstverständlichkeiten zu einer positiven Nachricht werden. Seit Donald Trumps Rede an die Nation ist klar: Die USA haben einen Präsidenten, der seine Agenda über 60 Minuten halbwegs begründet vortragen und damit die US-Amerikaner erreichen kann. In den verstörenden ersten 40 Amtstagen des Selbstdarstellers war das nicht immer klar. Viele sind erleichtert und geneigt, ihrem Regierungschef eine zweite Chance zu geben. Für Trump ist das ein Etappensieg, der die gefährliche Erosion seines Ansehens in der eigenen Partei aufhalten könnte. Die beunruhigende Nachricht aber ist: Der Präsident mag seinen Stil und seinen Ton verändert haben. Im Kern bleibt er unberechenbar. Mal will er alle illegalen Migranten ausweisen, mal sollen sie einen Aufenthaltsstatus erhalten. Mal nennt er Obamas Gesundheitsreform ein Desaster, dann verspricht er quasi eine Neuauflage.
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