Frankfurter Rundschau: Die FR kommentiert den Fall Akhanli
Frankfurt (ots)
In ihrer Montagausgabe (21. August 2017) kommentiert die Frankfurter Rundschau die europäischen Beziehungen zur Türkei und den Fall Akhanli:
"Die Türkei hat mit ihrem Fahndungsersuchen über Interpol internationale Vereinbarungen missbraucht. Eigentlich soll damit die Rechtsstaatlichkeit gestärkt werden, indem die Durchschlagskraft der Rechtsordnung über die nationalen Grenzen hinaus ausgedehnt wird. In den Händen eines Unrechtsregimes aber werden Instrumente der Rechtspflege und Rechtssicherheit zu Waffen der Zerstörung. Skrupellos hantiert Erdogan mit Errungenschaften und Standards, die er im eigenen Land verweigert. Er beutet aus, was anderen wertvoll ist. Er tritt mit Füßen, was Europa in Ehren hält. Und er tut so, als wäre dies das Selbstverständlichste der Welt. Im Gegenteil: Wo man ihm Rechte und Ansprüche verweigert, nimmt er dies als Beweis für die Doppelmoral eines Europa, das mit gespaltener Zunge redet. Erdogan ist am Fortbestehen der europäischen Rechts- und Werteordnung - wenn überhaupt - nur so lange gelegen, wie er sie sich für die eigenen Machtinteressen zunutze machen kann."
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