Frankfurter Rundschau: Und nun?
Frankfurt (ots)
Wer die Bilder der qualvoll erstickten Opfer von Ost-Ghouta noch vor Augen hat, auf den müssen die westlichen Raketenangriffe auf Syrien wirken wie ein zynisches Gemogel. Trotz einer Woche martialischer Trump-Tweets beließen es die Alliierten wieder nur bei symbolischen Luftschlägen, wenn auch ein paar Marschflugkörper mehr als vor einem Jahr nach dem Giftgasangriff auf Khan Sheikhoun. Und trotzdem - so hart es klingt - war das Bombardement unter dem Strich ein Sieg der Vernunft. Der befürchtete Schlagabtausch mit Russland auf syrischem Boden fand nicht statt, aus dem sich leicht ein verheerender Weltbrand hätte entwickeln können. Damit einher geht die Einsicht, dass für den Westen in Syrien nicht mehr viel zu machen ist. Das Regime in Damaskus hat gesiegt und wird weitgehend die Bedingungen für die Nachkriegszeit diktieren. Für die USA und Europa dagegen ist der Zeitpunkt längst verstrichen, wenn es ihn je gab, Syriens Tragödie abzukürzen oder in andere Bahnen zu lenken.
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