Frankfurter Rundschau: Bayerischer Veitstanz
Frankfurt (ots)
Also schauen Wählerinnen und Wähler fasziniert zu, wie die Bayernpartei gerade abgeht von der politischen Bühne - jedenfalls der, auf der Ernsthafteres gegeben wird, als provinzielle Possenspiele. Auch als erstrebenswerter Koalitionspartner verabschiedet sich die CSU, denn dafür unabdingbare Werte wie Verlässlichkeit, Vertragstreue, Vernunft und Solidarität gelten offensichtlich nichts mehr. Stattdessen bestimmen persönlicher Neid und Missgunst, sprunghaftes und planloses Verhalten, egoistische und rücksichtslose Selbstbespiegelung sowie ungehemmter Populismus die Politik der Partei. Sie ist allerdings nicht neu, diese christ-soziale Variante grenzenloser Selbstüberschätzung. Mit einem "Masterplan Asyl" als Handlungsgrundlage, über den er ständig redete, dessen Inhalt er sich aber lange weigerte auch nur irgendjemandem zur Kenntnis zu geben. Dieses Verhalten einer Regierungspartei ist so unglaublich, dass die darauf passsende Worte erst noch erfunden werden müssen.
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