Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Paragraf 219a
Frankfurt (ots)
Die Frankfurter Rundschau schreibt zum Werbeverbot für Abtreibungen:
Gesundheitsminister Jens Spahn kündigt an, man werde "genau definieren", wie Ärzte informieren dürfen. Das spiegelt das altbekannte Misstrauen wider - gegenüber Ärzten, die angeblich gewissen- und skrupellos Abbrüche als vermeintlich normale Dienstleistung anpreisen. Und gegenüber Frauen, die man vor dieser manipulativen Werbung unbedingt schützen muss, weil sie sonst leichtfertig abtreiben. Wie realitätsfremd kann man eigentlich sein? Der moralische Fundamentalismus und der Paternalismus, die die Debatte und das juristische Regelwerk bis heute prägen, müssen ein Ende haben. Der Weg dahin führt über die Abschaffung des Werbeverbots. Dafür gibt es im Bundestag eine erfreulich klare Mehrheit. Höchst unerfreulich ist dagegen das Schauspiel der SPD, die sich wieder einmal zugunsten des Machterhalts in der großen Koalition verbiegt.
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