Frankfurter Rundschau: Zu später Schlusspunkt
Frankfurt (ots)
In die Erleichterung, das die Kuh endlich vom Eis gebracht wurde, mischt sich eine große Sorge. Ein Kohleausstieg mit Enddatum 2038 entspricht nicht den Vorgaben des Pariser Weltklimavertrags, laut dem die globale Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad begrenzt werden soll. Um damit kompatibel zu sein, hätte 2030 als Schlusspunkt fixiert werden müssen - die Forderung, mit der die Vertreter der Umweltverbände in die Diskussion eingetreten sind und die sie lange als nicht verhandelbar bezeichnet haben. Dass sie nun nicht nur ein oder zwei, sondern acht Jahre zugegeben haben, ist hart - und zwar nicht nur für sie, die das ihren Mitgliedern "verkaufen" müssen, sondern für den Klimaschutz. Dass das Enddatum laut dem Plan bei einer Überprüfung im Jahr 2032 auf 2035 vorgezogen werden könnte, allerdings nur im Einvernehmen mit den Betreibern, dient eher ihrer Gesichtswahrung. Die Tatsache, dass das Klima nicht mit sich verhandeln lässt, kann keine noch so hochkarätige Kommission außer Kraft setzen.
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