Alle Storys
Folgen
Keine Story von Frankfurter Rundschau mehr verpassen.

Frankfurter Rundschau

Frankfurter Rundschau: Gegen Einsamkeit

Frankfurt (ots)

Zyniker könnten fragen: Was geht es den Staat an, wenn Menschen einsam sind? Dies verkennt die Mitverantwortung der Politik. Seit der Agenda 2010 ist der flexible Arbeitnehmer ein Ideal, der ohne Rücksicht auf soziale Bindungen quer durch die Republik zieht. Dazu gibt es viele Jobs, die ein Privatleben kaum zulassen. Bund und Kommunen haben Grundstücke verhökert, ohne auf sozial ausgeglichene und begegnungsfreundliche Bebauung zu drängen. All das erschwert es Menschen, Kontakte zu knüpfen oder zu pflegen. Einsamkeit kann dramatische gesundheitliche Folgen haben. Warum beschäftigt die Bundesregierung keinen Einsamkeits-Beauftragten, oder einen Minister, wie in Großbritannien seit 2018? Dieser könnte helfen, dass sich die Millionen Einsamen wahr- und mitgenommen fühlen. Wer das für überflüssig hält, sollte bedenken, dass es nicht zuletzt dieses "Sich-nicht-wahrgenommen-Fühlen" durch die Politik ist, das den Rechtspopulismus bei vielen populär gemacht hat.

Pressekontakt:

Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222

Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Frankfurter Rundschau
Weitere Storys: Frankfurter Rundschau
  • 11.06.2019 – 17:19

    Frankfurter Rundschau: Spahns Signal

    Frankfurt (ots) - "Homosexualität ist keine Krankheit", betont Jens Spahn. Es sagt einiges aus über den öffentlichen Umgang mit Schwulen und Lesben in diesem Land, wenn der Bundesgesundheitsminister eine solche Selbstverständlichkeit aussprechen muss. Dass er damit ein baldiges Verbot sogenannter Konversionstherapien zur "Umpolung" Homosexueller in Aussicht stellt, ist ein in doppelter Hinsicht wichtiges Signal. Die ...

  • 10.06.2019 – 16:56

    Frankfurter Rundschau: Eigenständige Politik

    Frankfurt (ots) - Das Ziel des Besuchs von Heiko Maas in Teheran war groß, die Erfolgsaussichten gering. Doch der Außenminister musste in den Iran reisen. Ein nuklearer Wettstreit im Mittleren Osten zählt zum Schlimmsten, was Europa widerfahren könnte. Maas hat dem Iran nicht viel zu bieten. Zu Recht verweist Teheran darauf, dass das Scheitern des Nuklearabkommens im Weißen Haus seinen Ausgang nahm. Der Iran hält ...

  • 07.06.2019 – 17:42

    Frankfurter Rundschau: Politik der Schikane

    Frankfurt (ots) - Politiker wissen, was sie tun, wenn sie Asylbewerber als "Identitätstäuscher" und "Mitwirkungsverweigerer" bezeichnen. Das stempelt Menschen als sozusagen hauptberufliche Bösewichte ab, die sich (nicht alle, aber doch zumindest zum Teil) aus Angst weigern, ihre eigene Abschiebung zu fördern. So wird es umso leichter, der Öffentlichkeit neue Schikanen zu verkaufen, wie sie das beschönigend so ...