Frankfurter Rundschau: Verfehlter Tierschutz
Frankfurt (ots)
Tierschutz ist seit 2002 Staatsziel. Das hat das Bundesverwaltungsgericht am Donnerstag im Grundsatz auch bei Legehennen anerkannt, wonach die wirtschaftlichen Interessen der Brütereien allein keinen vernünftigen Grund zum Töten der männlichen Küken darstellen. Dass der Spruch wegen des Verweises auf die wann auch immer zur Verfügung stehende Geschlechtserkennung im Ei keine unmittelbaren Folgen hat, enttäuscht. Denn wann die Technik aus Sicht der Geflügelindustrie wirtschaftlich funktioniert, ist offen. Sie wird seit Jahren versprochen. Derweil bekommen in den Ställen Hühner, Rinder, Schweine und vor allem Puten vom Staatsziel wenig mit. Die unsägliche Praxis in der Legehennenfabrikation steht exemplarisch für ein aus dem Ruder gelaufenes System, in dem die Ökonomie diktiert, wie die Fabrikation von Nahrungsmitteln aus lebendigen Tieren zu funktionieren hat.
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