Keine Lösung
Frankfurt (ots)
Was sich die katholischen Bischöfe zur Entschädigung von Missbrauchsopfern ausgedacht haben, ist wieder keine Lösung. Eingekeilt zwischen persönlichem und institutionellem Versagen, den Ansprüchen der Betroffenen, dem Druck der Öffentlichkeit gibt es keinen Ausweg, der alle zufriedenstellen könnte. Es war ein Fehler, unwidersprochen die Summe von 300 000 Euro in den Raum zu stellen. Daran gemessen wirkt die angestrebte Regelung kleinlich und eher selbstsüchtig als selbstlos. Trotzdem ist die Orientierung am von staatlichen Gerichten zuerkannten Schmerzensgeld sinnvoll, weil sie einen transparenten, gerechten und zukunftsfesten Referenzrahmen absteckt. Zudem wird kein Kirchensteuerzahler geneigt sein, für materielle Leistungen aufzukommen. Da die Kirche über keinen Euro verfügt, der nicht "den Gläubigen gehört", werden diese immer mitbezahlen müssen. Auch das hat etwas Gutes: Es erhöht den Druck auf die Hierarchie, vom klerikalen Ross herunterzukommen und Macht zu teilen.
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