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Die gefährlichen Folgen eines Immunitätsausweises

Frankfurt (ots)

Die Idee von Gesundheitsminister Jens Spahn, eine Art Immunitätsausweis für eine überstandene Corona-Infektion einzuführen, wirkt pragmatisch, birgt aber Gefahren. Im Gesundheitswesen kann es Leben retten, wenn man weiß, welche Beschäftigten immun sind und deshalb Infizierte oder Risikopatienten versorgen können. Dennoch darf der Entwurf nie Gesetz werden. Er verknüpft nicht die Möglichkeiten im Gesundheitswesen mit dem Immunitätsnachweis, sondern die nach dem Infektionsschutzgesetz möglichen Verbote und Einschränkungen im öffentlichen Leben. Danach könnte ein Gesundheitsamt anordnen, Fußballspiele, Diskotheken oder Restaurants dürfen nur noch von Menschen mit einem Corona-Persilschein besucht werden. Das hieße, wer jetzt alle Beschränkungen ernst nimmt, um sich nicht zu infizieren und andere zu schützen, wäre dann der Dumme. Die Einführung dieses Ausweises wäre eine Aufforderung etwa an junge Menschen, Corona-Partys zu feiern, um sich anzustecken. Das kann niemand wollen.

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