Kein Befreiungsschlag
Frankfurt (ots)
Der überfällige Rücktritt des britischen Premierministers ist weder für Boris Johnson noch für die Tories ein Befreiungsschlag. Bojo zeigt sich trotz seiner zahlreichen Verfehlungen bis zuletzt uneinsichtig und gibt mit dem Hinweis auf einen Herdentrieb lieber anderen die Schuld für seine ausweglose Lage. Die Konservativen erlaubten dem Rechtspopulisten Johnson viel zu lange, zu tricksen und zu lügen. Sie trieben ihn nicht aus dem Amt, weil er die teils erheblichen Folgen des Brexit schlecht managte oder wegen der katastrophalen Versäumnisse in der Corona-Pandemie. Auch nicht wegen der dubiosen Finanzierung der Luxussanierung seiner Wohnung in 10 Downing Street oder wegen Party-Gate oder der anderen Skandale. Nein, sie stellten sich erst gegen ihn, nachdem Britinnen und Briten von dem einstigen Heilsbringer abwandten und er keine Wahlen mehr gewinnen konnte. Nun setzen die Tories das unwürdige Drama mit einem Machtkampf um Johnsons Nachfolge fort.
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