Verband der Soldaten der Bundeswehr e.V. (VSB)
Der richtige Weg
Position der VSB-Verbandsspitze zum offenen Brief der Verteidigungsministerin
Köln (ots)
Die Kritik der Bundesverteidigungsministerin an der Bundeswehr wiegt schwer. Eine Welle der Entrüstung schwappt über die Medienkanäle und es scheint nur zwei Wege der Bewältigung zu geben. Zum einen den der Bestätigung und uneingeschränkten Zustimmung. Zum anderen den der emotionalen Betroffenheit und strikten Zurückweisung.
Die Bundesleitung des Verbands der Soldaten der Bundeswehr e.V. (VSB) geht hiermit einen dritten Weg, den der konstruktiven Auseinandersetzung. Warum?
Die Ressortchefin Dr. Ursula von der Leyen kritisiert offen bekanntgewordene Missstände, aber sie solidarisiert sich gleichzeitig mit der Truppe. Sie vermutet, dass es ein Problem im System gibt, ist aber davon überzeugt, dass die überwältigende Mehrheit der Bundeswehrangehörigen nicht Teil dessen ist. Die Ministerin legt ihrer Armee einen harten Aufklärungs- und Veränderungsprozess auf, sieht sich dabei aber an der Seite jedes rechtschaffenden Soldaten.
Welche Einwände soll eine zukunftsorientierte, aufgeklärte und loyale Bundeswehr gegen dieses Vorgehen ihrer Ministerin haben? Es steht ihr gut zu Gesicht die jüngste Kritik von der Leyens anzunehmen, zu prüfen und in den Dialog zu treten.
Denn wenn es Wenige sind, die dem Ansehen der Bundeswehr schaden, dann muss die pflichtbewusste Mehrheit ein unbedingtes Interesse an der Aufklärung haben. Wenn es Strukturen in der Bundewehr gibt, die solch ein Fehlverhalten begünstigen, dann gehören diese abgeschafft. Wenn es eine Chance gibt sich als Arbeitgeber weiterzuentwickeln, dann muss diese genutzt werden. Sollte sich bei der Untersuchung der Vorfälle die Kritik als haltlos erweisen, so hat die Armee ihre Vertrauenswürdigkeit und Kooperation einmal mehr unter Beweis gestellt. Die Institution Bundeswehr und deren Angehörigen können so am Ende nur gewinnen.
Dieser Weg der konstruktiven Auseinandersetzung mit der schwerwiegenden Kritik der Verteidigungsministerin ist nicht der populärste. Aber es ist der richtige Weg für eine moderne Armee und ein Zeichen an alle, dass sie ihre Haltung zur freiheitlich demokratischen Grundordnung und den Tugenden des Soldatentums wahrt. Die Bundeswehr muss sich bereit zeigen für den richtigen Weg und der VSB geht hiermit voran.
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