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Gender Save Gap: Warum gerade Frauen mehr für die private Altersvorsorge zurücklegen sollten

Gender Save Gap: Warum gerade Frauen mehr für die private Altersvorsorge zurücklegen sollten
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Sperrfrist: Freitag, 7. März 2025, 8:00 Uhr

Pressemitteilung

Gender Save Gap: Warum gerade Frauen mehr für die private Altersvorsorge zurücklegen sollten

München, 6. März 2025 – Obwohl die Rentenlücke im Alter insgesamt mehrere Hunderttausend Euro betragen kann, legen drei von zehn Frauen in Deutschland überhaupt nichts für ihre Altersvorsorge zurück (30 Prozent). Bei den Männern sind es nur 19 Prozent. Jede vierte Frau spart weniger als 100 Euro pro Monat (25 Prozent) – gegenüber 13 Prozent bei den Männern. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Finanztip. Zum Equal Pay Day (EPD) am Freitag, den 7. März 2025, macht der unabhängige Geldratgeber auf den Gender Save Gap aufmerksam und gibt Tipps für die Altersvorsorge, die sich speziell an Frauen richten.

Unterschätztes Risiko: Die Rentenlücke von Frauen

Wie die Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zeigen, beziehen Frauen mit knapp 1.400 Euro brutto im Schnitt mehr als 400 Euro weniger gesetzliche Rente als Männer (1). Aus diesem Grund sollten Frauen mehr privat vorsorgen, um im Ruhestand gut leben zu können. „Viele Menschen unterschätzen, wie viel sie privat sparen müssen, um die Rentenlücke im Alter zu schließen“, sagt Saidi Sulilatu, Chefredakteur von Finanztip. Die Rentenlücke bezeichnet die Differenz zwischen der für den Lebensunterhalt benötigten Summe und den Einnahmen aus der gesetzlichen Rente.

Denn Finanztip-Berechnungen zeigen: Eine heute 30-jährige Frau mit einem Gehalt von 2.700 Euro netto benötigt ab Renteneintritt mit 67 Jahren ein Vermögen von rund 840.000 Euro, um die gesamte Rentenlücke bis ans Lebensende schließen zu können (2). Die Annahme dabei: Um den Lebensunterhalt zu halten, braucht man im Ruhestand 80 Prozent des Bruttolohns. Die notwendige Summe ist damit 20.000 Euro höher als ein Mann zu diesem Zeitpunkt angespart haben sollte – entsprechend mehr privates Vermögen brauchen Frauen im Rentenalter. „Wegen der höheren Lebenserwartung müsste eine 30-jährige Frau mit Durchschnittsverdienst jeden Monat rund zehn Euro mehr Geld fürs Alter zurücklegen, um die Rentenlücke zu schließen“, so Sulilatu.

Die Sorgen sind groß: Mehr als jede dritte befragte Frau geht in der Finanztip-Umfrage (3) davon aus, die Rentenlücke „eher schlecht“ bis „sehr schlecht“ schließen zu können (39 Prozent). Lediglich 23 Prozent der befragten Frauen sehen dafür „eher gute“ oder „sehr gute“ Chancen. Bei den Männern ist es nahezu umgekehrt: 42 Prozent sind bei ihrer Altersvorsorge zuversichtlich, 24 pessimistisch.

ETF-Sparplan: Flexible und renditestarke Vorsorgemöglichkeit

Wie können Frauen ihre Rentenlücke effektiv schließen? Finanztip-Simulationen ergeben, dass ein Sparplan auf einen global streuenden Aktien-ETF eine besonders effiziente Möglichkeit ist, um langfristig Vermögen aufzubauen. Dabei können Anlegerinnen und Anleger langfristig mit einer jährlichen Rendite von sechs Prozent rechnen.

Die 30-jährige Frau aus dem Beispiel müsste rund 430 Euro – etwa 16 Prozent ihres Nettogehalts – in einen ETF-Sparplan investieren, um zum Renteneintritt mit 67 Jahren über das benötigte Kapital von etwa 840.000 Euro zu verfügen. Dies kann als monatliche Zusatzrente zum Schließen der Rentenlücke entnommen werden.

Betriebliche Altersvorsorge: Vorsorgen mit Arbeitgeberzuschuss

Außerdem kann eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) als ergänzende Strategie sinnvoll sein. Denn die Entgeltumwandlung, also das Geldanlegen aus dem Brutto- statt aus dem Nettogehalt, ist steuer- und sozialabgabenbegünstigt. Vor dem Vertragsabschluss gibt es wichtige Faktoren zu prüfen: „Es kommt darauf an, ob der Chef mehr als den Arbeitgeber-Mindestzuschuss von 15 Prozent dazugibt und ob man wirklich langfristig in der Firma bleiben will“, so Sulilatu. Außerdem sollte der Vertrag keine zu hohen Kosten haben und die bAV-Beiträge sollten renditestark angelegt werden.

Riester-Rente: Attraktiv für Mütter mit geringem Einkommen

„Riester-Verträge sind nur noch in seltenen Fällen sinnvoll. Für Frauen mit niedrigen Einkommen und mehreren Kindern kann sich ein Riester-Fondssparplan durch die hohen staatlichen Zulagen lohnen“, so Sulilatu. Frauen, die vier Prozent ihres Bruttoeinkommens des Vorjahres einzahlen, erhalten eine Grundzulage von 175 Euro pro Jahr plus 300 Euro pro Jahr für jedes nach 2008 geborene Kind. Bei zwei Kindern sind das beispielsweise 775 Euro Zulage pro Jahr. Diese Zulage wird vom zu zahlenden Riester-Beitrag abgezogen. Das sorgt dafür, dass für ein relativ hohes Riester-Guthaben nur wenig Beiträge selbst gezahlt werden müssen.

Unterstützungsangebote nutzen

Wer beim Thema Altersvorsorge unsicher ist, kann Unterstützungsangebote nutzen. Dazu gehören kostenfreie Finanzberatungen von Verbraucherzentralen. Finanztip empfiehlt zudem, regelmäßig die digitale Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung zu prüfen, in der neben der zu erwartenden gesetzlichen Rente auch die meisten betrieblichen und privaten Altersvorsorgeverträge einsehbar sind. Umfangreiche Informationen zur Altersvorsorge mit Aktien-ETFs bietet Finanztip in einem neuen E-Paper „ Das 1x1 der Geldanlage“ und im Podcast „ Auf Geldreise“, der sich speziell an Frauen richtet.

Weitere Informationen

  1. Deutsche Rentenversicherung, „Rentenatlas 2024“
  2. Den Berechnungen zugrunde liegt eine fiktive Person, die 30 Jahre alt ist, eine Lebenserwartung von 100 Jahren hat, 50.000 Euro brutto im Jahr verdient und zum Renteneintritt 80 Prozent ihres letzten Netto-Gehalts zur Verfügung haben möchte. Es wird von einer jährlichen Rentensteigerung von 1,7 Prozent ausgegangen, außerdem einer Inflationsrate von zwei Prozent pro Jahr. Die langfristige ETF-Rendite wird mit sechs Prozent pro Jahr vorsichtig veranschlagt. Die Lebenserwartung der Musterfälle wird variiert und orientiert sich an der Kohortensterbetafel 2023 des statistischen Bundesamtes. Wichtig für die Planung der Altersvorsorge: Fünf Prozent der heute 30-jährigen Frauen, die das 67. Lebensjahr erreichen, können erwarten, 100 Jahre alt zu werden, rund fünf Prozent der Männer über 98 Jahre.
  3. Die Umfragedaten beruhen auf einer repräsentativen Online-Befragung von Innofact im Auftrag von Finanztip, an der im Januar 2025 1.023 Personen teilgenommen haben. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Nach bevölkerungsrepräsentativer Quotierung der Screening-Fragen wurden 793 Menschen, die noch nicht im Ruhestand sind, genauer befragt.

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Über Finanztip

Finanztip ist Deutschlands führender Geldratgeber. Finanztip zeigt, wie man seine Finanzen einfach selbst machen kann. Dafür recherchiert eine unabhängige Redaktion aus Expertinnen und Experten rund um die Chefredakteure Hermann-Josef Tenhagen und Saidi Sulilatu für ihr Publikum relevante Finanzthemen: von Geldanlage, Versicherung und Kredit über Energie, Medien und Mobilität bis hin zu Reise, Recht und Steuern. Die Redaktion arbeitet nach einem strengen Redaktionskodex. Das Angebot von Finanztip ist kostenlos und umfasst einen wöchentlichen Newsletter mit mehr als einer Million Abos sowie eine Website mit mehr als 1.000 fundierten Ratgebern mit konkreten Empfehlungen. Die Finanztip-Ratgeber wurden im vergangenen Jahr mehr als 60 Millionen Mal aufgerufen. Darüber hinaus bietet Finanztip einen Youtube-Kanal sowie die Podcasts „Auf Geldreise“ (der sich speziell an Frauen richtet) und „Geld ganz einfach“. Finanztip ist Teil der gemeinnützigen Finanztip-Stiftung, deren Stiftungszweck die Finanzbildung von Verbrauchern ist.

Pressekontakt:
Finanztip Verbraucherinformation GmbH - ein Unternehmen der Finanztip Stiftung
Hasenheide 54
10967 Berlin
Telefon: 030 / 220 56 09 - 80
http://www.finanztip.de/presse/

Geschäftsführer: Dr. Fabian Dany, Stephan Link, Saidi Sulilatu, Hermann-Josef Tenhagen
Sitz der Gesellschaft: Berlin | Amtsgericht: Charlottenburg | HRB 162233 B
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