Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen"
Fünf Dinge, die potenzielle Gründerinnen wissen sollten
Berlin (ots)
Der Großteil deutscher Start-ups wird von Männern gegründet. Dass es hierzulande jedoch auch viele Frauen mit guten Ideen gibt, beweist der Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" 2015. Preisträgerin Dr. Juliane Kronen hat das Sozialunternehmen innatura auf die Beine gestellt. Für sie ist klar: Erfolgreiches Gründen ist auch Einstellungssache.
Mehr Gründerinnen braucht das Land: Nur jedes zehnte Start-up in Deutschland wurde 2014 von einer Frau initiiert.[1] In einem Ranking des Computer-Herstellers Dell, das Länder nach der Präsenz von Frauen in der Start-up-Szene beurteilte, landete Deutschland nur auf Platz 22, deutlich hinter Ländern wie Nigeria und Ghana.[2] Der Index basiert einerseits auf der Zahl der Gründerinnen, erfasst aber auch, wie viele Frauen sich in dem jeweiligen Land zutrauen, ein eigenes Unternehmen aufzubauen.
Neben der familiären Doppelbelastung wird oft der Mangel an Vorbildern als Hindernis für weibliche Unternehmerinnen genannt. Ein solches Vorbild ist Juliane Kronen. Sie gründete die Plattform innatura, die fabrikneue Sachspenden von Firmen an gemeinnützige Organisationen vermittelt. Diese wurde 2015 von der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und der Deutschen Bank als "Ausgezeichneter Ort" prämiert. "Gerade in der Sozialbranche ist der Anteil männlicher Führungskräfte sehr hoch - während in den weniger gut bezahlten Positionen hauptsächlich Frauen arbeiten. Ich habe als weibliche Unternehmerin aber sofort viel positives Feedback erhalten", so Kronen. Um anderen Frauen Mut zur Existenzgründung zu machen, nennt die Expertin fünf Dinge, die potenzielle Start-upperinnen beachten sollten:
1. "Es muss knistern!"
Die Expertin rät, sich nur selbstständig zu machen, wenn man mit Leidenschaft hinter der Idee steht. Denn eine Unternehmensgründung ist nicht nur Kopfsache: "Mich hat die These des Wissenschaftlers Günter Faltin sehr angesprochen: Für ihn ist es nicht ausreichend, wenn alle Marktanalysen stimmen - wer gründen möchte, sollte beim Gedanken an sein zukünftiges Unternehmen auch Schmetterlinge im Bauch haben", sagt Juliane Kronen.
2. "Ein Risiko ist immer dabei - aber es lässt sich begrenzen."
"Ich glaube, viele Frauen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit nicht, weil sie Angst haben, dass es schief geht. Aber bei einer Unternehmensgründung setzt man ja nicht sein Leben aufs Spiel. Die damit verbundenen materiellen Risiken lassen sich begrenzen", sagt Kronen. Die Expertin rät zu guter Vorbereitung - und zu einer gesunden Portion Wagemut.
3. "Wer gründet, macht alles."
Buchhaltung, Personalwesen, Pressearbeit: Bereiche, die bei großen Unternehmen von ganzen Abteilungen betreut werden, landen bei Existenzgründerinnen erst einmal auf dem eigenen Schreibtisch - dessen sollte man sich bewusst sein. "An einer Idee zu feilen macht Spaß. Aber wer sich selbstständig macht, hat plötzlich viele Aufgaben, die vielleicht nicht so sehr den eigenen Interessen entsprechen", sagt die innatura-Gründerin.
4. "Ein paar Häkchen werden auf der To-do-Liste immer fehlen."
Auch für die erfolgreichsten Gründerinnen hat der Tag nur 24 Stunden. "In einem jungen Unternehmen ist es oft unmöglich, jede kreative Idee zu verfolgen, die man erarbeitet hat", sagt Juliane Kronen. Die Expertin empfiehlt, sich darauf zu konzentrieren, die wichtigsten Ziele zu erreichen - und sich von einer unvollendeten To-do-Liste nicht die Laune verderben zu lassen.
5. "Im sozialen Umfeld braucht es neue Strukturen."
Für 41 Prozent der Befragten einer Umfrage unter deutschen Gründerinnen [3] bedeutet Erfolg, Beruf und Familie miteinander verbinden zu können. "Ein neues Unternehmen fordert immer sehr viel Zeit und Energie. Darauf sollte man die Menschen in seinem Umfeld vorbereiten und rechtzeitig konkrete Vereinbarungen treffen", so Kronen. Das kann zum Beispiel ein monatlicher "Familienrat" sein. Im Alltag ist es wichtig, Aufgaben bewusst zu verteilen - und jemanden zu finden, der in stressigen Phasen unterstützen kann.
[1] Deutscher Start-up Monitor 2014, http://ots.de/q1ejd [2] Global Women Entrepreneur Leaders Scorecard, http://ots.de/FOZXB [3] Gründerinnen-Studie 2014, http://ots.de/Qbcti
Über den Wettbewerb
Neue Lösungen für eine vernetzte Zukunft sucht der Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" 2015: Unter dem Motto "Stadt, Land, Netz! Innovationen für eine digitale Welt" würdigen die Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und die Deutsche Bank die 100 besten Projekte aus Deutschland, die einen besonderen Beitrag zum digitalen Wandel leisten.
Mehr zum Wettbewerb unter http://deutschland-vernetzt.de und http://ausgezeichnete-orte.de.
Im Interview sprach Dr. Juliane Kronen auch über ihr Sachspendenportal innatura - und wie es zur Gründung kam. Lesen Sie mehr dazu http://ots.de/NsvIF.
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