Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen"
Fraunhofer-Studie: Digitales Know-how braucht regelmäßige Updates
Berlin (ots)
Nicht nur Smartphone und Co. brauchen Updates, sondern auch die IT-Fähigkeiten ihrer Nutzer. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher des Fraunhofer IAO in einer Trendstudie zum Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen".
Wenn für das Betriebssystem oder diverse Apps ein neues Update verfügbar ist, erinnert uns das Smartphone hartnäckig. Aber auch die eigenen digitalen Kenntnisse sollten wir regelmäßig auf den aktuellsten Stand bringen. Wer sich im Bereich IT und Medienkompetenz nicht lebenslang weiterbildet, verliert den Anschluss - nicht nur an die Arbeitswelt. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie im Auftrag der Deutschen Bank, die das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO begleitend zum Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" erstellt hat. 2015 wurden Projekte prämiert, die die Digitalisierung vorantreiben.
Unter den Preisträgern des Wettbewerbs identifizierten die Forscher viele Bildungsinitiativen, die unterschiedlichste Gruppen zukunftsfähig machen, nicht nur Jugendliche und Berufseinsteiger. "Ein umfassendes Verständnis der digitalen Welt ist heutzutage auch für die ältere Generation, die sogenannten 'Digital Immigrants', essenziell - schon allein, um sich in Zukunft mit den Digital Natives austauschen zu können", sagt Prof. Anette Weisbecker, stellvertretende Leiterin des Fraunhofer IAO.
Junge Helden im Netz
In vielen deutschen Schulen kommen PCs eher selten zum Einsatz: Nur jeder dritte Lehrer (34 Prozent) nutzt im Unterricht regelmäßig Computer. Damit liegt Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt (1). Jugendliche bewegen sich heute selbstverständlich durchs Netz, brauchen an einigen Stellen aber Nachhilfe - etwa was Cybermobbing oder Datenschutz betrifft. Hier setzt das Mentorenprogramm "Digitale Helden" an, das 2015 zu den "Ausgezeichneten Orten" zählt. Zudem wurden im Wettbewerb viele Bildungsinitiativen prämiert, die junge Menschen für IT und Programmieren begeistern. "Die diesjährigen Preisträger zeigen, dass es sich schon für die Jüngsten lohnt, sich mit der Software und Hardware ihrer Geräte genauer auseinanderzusetzen. Denn wer erste Programmiererfahrungen mitbringt, ist später am Arbeitsmarkt besonders gefragt", so Anette Weisbecker.
Das Handwerk braucht ein Update
Auch in vielen handwerklichen Betrieben werden die neuen Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, bisher kaum genutzt - so zum Beispiel das Internet der Dinge: Laut Zentralverband des deutschen Handwerks hat sich die große Mehrheit der Handwerksbetriebe in Deutschland (85 Prozent) mit diesem Thema noch nicht beschäftigt (2). "Vernetzte und intelligente Produkte werden gerade im Handwerk zu großen Veränderungen führen. Hier braucht es neue Wege, um Fachkräfte up to date zu halten - vom Auszubildenden bis zum Meister", sagt Anette Weisbecker. Wie das gelingen kann, zeigt das Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation der Handwerkskammer Koblenz, das im Wettbewerb für seine IT-Schulungen ausgezeichnet wurde.
Konkrete Vorteile für "Silver Surfer" aufzeigen
Von Onlineshopping bis E-Health: Senioren, die sich kompetent durchs Netz bewegen, haben im Alltag viele Vorteile. Doch in einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Deutschen Bank gab jeder dritte Befragte über 60 Jahre (31 Prozent) an, das Internet nicht zu nutzen (3). Hier gilt es, Überzeugungsarbeit zu leisten: "Um von digitalen Technologien profitieren zu können, brauchen ältere Menschen Weiterbildungsangebote, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind und ihnen konkrete Lösungen für ihren Alltag aufzeigen", sagt Dr. Gerd Bauer, Initiator der Kampagne "Onlinerland Saar", die in ihren Kursen genau das tut - und deswegen ebenfalls zu den "Ausgezeichneten Orten 2015" zählt.
(1) International Association for the Evaluation of Educational Achievement: International Computer and Information Literacy Study, 2013. (2) Zentralverband des Deutschen Handwerks: Digitalisierung der Geschäftsprozesse im Handwerk. Im 1. Quartal 2014 wurden 6.230 Handwerksbetriebe befragt. http://ots.de/EYpWP (3) 1.008 Befragte in Deutschland ab 14 Jahre, darunter 305 über 60 Jahre, März 2015, TNS Infratest
Die vollständige Studie finden Sie hier: http://trendreport.deutschland-vernetzt.de/
Eine Klickstrecke mit den "Ausgezeichneten Orten" sowie weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie auf http://www.deutschland-vernetzt.de/netzfaehig/
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