Lesestudie: Die Bildungspolitik hat nichts gelernt
Straubing (ots)
Die Situation an Schulen in wohlhabenden, bürgerlichen Gegenden ist nicht vergleichbar mit den Zuständen an sogenannten Brennpunktschulen. In ersteren können viele Kinder schon bei der Einschulung Lesen und Schreiben. In letzteren können nicht wenige es auch nach dem Ende der Grundschulzeit noch nicht, oft lernen sie es auch in den restlichen Jahren nicht mehr. Bei jedem Kind die konkreten Fähigkeiten konsequent einüben und gleichzeitig die Lust am Lesen fördern - das geht nur, wenn genügend motivierte Pädagogen vorhanden sind. Die Motivation beim Lehrpersonal aber schwindet gerade mit der Überforderung.
Das zu ändern, erfordert die Überwindung der bildungspolitischen Eifersüchteleien zwischen den Bundesländern und kostet eine Menge Geld. Das Startchancen-Programm, mit dem der Bund 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler speziell fördern will, geht in die richtige Richtung. Für das Programm ist bisher eine Milliarde Euro zusätzlich pro Jahr vorgesehen. Doch das wird längst nicht genügen, um eine wirkliche Umkehr des gefährlichen Trends zu einer immer schlechteren Lesekompetenz zu erreichen.
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